Wenn es purzelbaumerlt

Seppy vor den bunten Herbstblättern
Das Laub färbt sich bunt und fällt schließlich ganz von Büschen und Bäumen, bis nur noch kahles Geäst zu sehen ist. Es herbstelt kräftig. Und – bevor ich es vergesse – bald ist die Winterzeit wieder da. Pünktlich am letzten Sonntag im Oktober muss sich die Sommerzeit wieder verabschieden. Als ob wir das brauchen würden! Das einzig Gute daran ist vielleicht, dass wir dann um eine Stunde länger schlafen können, wenn wir wollen.
Warum Winterzeit?
Aber warum eigentlich nennt sich das eigentlich Winterzeit? Es hat doch gerade erst der Herbst begonnen. Das ergibt doch gar keinen Sinn, oder verstehe ich es einfach nicht? Ich kenne mich überhaupt bei vielem nicht aus, vielleicht weil ich nur eine Puppe bin. Oder vielleicht deswegen, weil ich es einfach nicht wissen will. Ich will auch nicht wissen, warum es jetzt herbstelt, dass es aber nicht winterlt, wenn die ersten Schneeflocken fallen.
Dass es frühlingerlt oder sommerlt, wenn die Sonne wieder kräftiger wird, habe ich auch noch nie gehört. Sie ist schon komisch, diese Sprache. Aber vielleicht ist gerade das das Lustige daran: Man darf mit ihr spielen. Und manchmal darf man einfach Unsinn erfinden: Es kekserlt, wenn die Dose raschelt, es sepperlt, wenn ich Späße mache, oder es schneckerlt, wenn sich irgendetwas zu lange hinzieht. Oder es purzelbaumerlt, wenn es im Leben wieder mal kunterbunt durcheinandergeht. Ist doch egal, ob es Sinn macht oder nicht. Hauptsache, es bringt uns zum Lächeln. Und wer im Geiste Purzelbäume schlagen kann, hat sowieso verstanden, worum es im Leben geht.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters
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