Vom Zaunbau in der Beamtenrepublik, Teil 2

Claudia Stelzel-Pröll
Von Dimmern und Beleuchtungsdichtemessgeräten und der Hoffnung auf einen gnädigen Gutachter-Gott

Sie erinnern sich vielleicht, dass ich an dieser Stelle vor einigen Wochen über unseren neuen, banalen, mausgrauen Zaun mit Beleuchtung berichtete, der laut Gutachten das Ortsbild unserer Siedlung stört. Hier kommt die Fortsetzung.

Jetzt wird es technisch, denn immerhin haben wir den besten Elektriker von hier bis Dschibuti in der Familie, der sich ordentlich reingekniet hat: Es wurde ein Dimmer eingebaut, damit die geforderten Werte laut RVS 5.512 passen. Es kam mehrmals ein Beleuchtungsdichtemessgerät (Wort des Jahres 2020) zum Einsatz, um die Adaptierungen zu überprüfen und jede Blendung mit Gefahr für Leib und Leben auszuschließen.

Außerdem wollten wir verhindern, dass Flugzeuge den ein Meter langen LED-Streifen fälschlicherweise für eine Landebahn halten und zum Sinkflug in unseren Vorgarten ansetzen. All diese Bemühungen unsererseits wurden fein säuberlich in ein Dokument verpackt und dem zuständigen Mitarbeiter im Gemeindeamt zugesandt. Und nun warten wir zitternd und bibbernd, ob uns der Gutachter-Gott gnädig ist.

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