Unwetter mit Starkregen über OÖ und NÖ

Mehrere Feuerwehrleute hantieren mit einem Schlauch neben einem roten Feuerwehrauto.
Am Dienstag haben Unwetter Einsatzkräfte auf Trab gehalten. Im Bezirk Amstetten stand das Feuerwehrhaus unter Wasser.

Uberflutete Keller, überschwemmte Straßen und tausende Florianis im Einsatz: Das ist das Resultat von mehreren Unwettern am Dienstag. Starkregen und Gewitter haben in Oberösterreich 75 Feuerwehren bei rund 100 Einsätzen auf Trab gehalten. Betroffen waren vor allem die Bezirke Urfahr-Umgebung, Freistadt, Steyr-Land und Ried im Innkreis, am Abend auch Grieskirchen. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden, hieß es in einer Presseaussendung des Landesfeuerwehrkommandos.

Kleinere Bäche traten über die Ufer, auch Straßen waren überschwemmt oder durch umgerissene Bäume blockiert. Blitzschläge lösten mehrere Brände aus. Menschen kamen dabei keine zu Schaden, hieß es aus dem Landesfeuerwehrkommando. Über 1.000 Florianis standen im Dienst.

"Feuerwehren von einem Einsatz zum nächsten unterwegs"

"Feuerwehren sind von einem Einsatz zum nächsten unterwegs", sagte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, zur Situation am Dienstag in Niederösterreich. Die FF Ertl im Bezirk Amstetten war selbst ein Opfer der Niederschläge. Im Feuerwehrhaus standen Wasser und Schlamm bis zu einem Meter hoch, so Philipp Gutlederer vom Bezirkskommando.

Im Bezirk Amstetten war vor allem das Urltal mit den Ortschaften St. Michael, Ertl und Kürnberg betroffen. Es seien "massive Regenmengen" niedergegangen, berichtete Gutlederer. In der Bezirksalarmzentrale seien Hunderte Anrufe eingegangen. Zahlreiche Keller standen unter Wasser. Selbst 500 Kilo schwere Siloballen wurden von den Fluten mitgerissen und trieben im Bruckbach. Auch eine kleine Brücke hielt den Wassermassen nicht stand. Die Feuerwehr musste eine Stromleitung sichern, die eine ganze Siedlung versorgt, so der Sprecher. Die L86 war eine Stunde lang wegen Überflutung gesperrt.

Starkregen ging in der Folge auch in den Bezirken Hollabrunn, Zwettl, u.a. in der Bezirksstadt selbst, Krems und St. Pölten, u.a. in der Landeshauptstadt und im Perschlingtal, nieder. Laut Resperger standen insgesamt 70 Feuerwehren mit etwa 800 Mann im Unwettereinsatz. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt und Straßen gereinigt werden.

Auch Norden Salzburgs betroffen

Der Starkregen hat das Bundesland Salzburg nur im Norden erwischt und im Flachgau kleinere Gewässer über die Ufer treten lassen. Acht Feuerwehren mussten zu insgesamt 22 Einsätzen ausrücken. In Mattsee sind seit Dienstagnachmittag 71 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, in der Landeshauptstadt waren es 52 Liter, sagte Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg zur APA.

Schwerpunkt der Einsätze war nach Angaben eines Sprechers des Landesfeuerwehrkommandos der Raum Bergheim/Voggenberg. Dort standen Keller unter Wasser, waren Bäche verklaust und Unterführungen überschwemmt. Betroffen waren außerdem die Gemeinden Elixhausen, Anthering, Obertrum, Seeham, Göming und Lamprechtshausen. In St. Gilgen und in Göming musste die Feuerwehr umgestürzte Bäume entfernen. Insgesamt standen rund 180 Feuerwehrleute im Einsatz, die aber alle noch vor Mitternacht wieder einrücken konnten.

Laut Ortner hat sich der Starkregen nur auf den Norden des Landes konzentriert, denn schon in Golling (Tennengau) wurden bis Mitternacht nur elf Liter Regen gemessen. Für heute sei noch mit weiteren Niederschlägen zu rechnen, die aber deutlich gemäßigter ausfallen sollten: "Das Gröbste ist durch", so Ortner.

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