Fiala übt sich in Zweckoptimismus, das Saisonziel sei noch „im Bereich des Möglichen“. Gerald Emprechtinger, Fußballexperte und laut Eigendefinition „kritischer Fan“, bringt den Unmut der Anhängerschaft auf den Punkt: Es gebe gegenüber der Vorsaison keine Entwicklung, im Gegenteil. Immerhin halte Senft an seinem Konzept fest: „Er zieht seinen Stiefel durch, aber es funktioniert leider nicht.“ Kurzum: „Mir fehlt der Glaube, dass wir mit ihm aufsteigen werden.“
LASK stabilisiert
Erstligist LASK hat den Trainerwechsel bereits hinter sich. Thomas Darazs wurde nach nur fünf Runden gefeuert. Damals grundelten die Schwarz-Weißen im Tabellenkeller, fernab der hochgesteckten Ziele. Nachfolger Markus Schopp (50) hat die Truppe stabilisiert, gezaubert wird auf der Gugl nach wie vor nicht.
Delikat ist die Situation beim zweiten Linzer Bundesligisten. Nach 13 Runden liegt Blau-Weiß überraschend auf Platz sechs, vor dem Lokalrivalen. Dennoch lassen die Klubverantwortlichen Cheftrainer Gerald Scheiblehner (47) wegen einer Vertragsverlängerung zappeln. Dabei widerstand der im Sommer dem Werben von Austria Wien. Doch Vereinstreue ist im Profifußball keine harte Währung. „Wichtig ist nicht nur er Blick in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft“, steckt Geschäftsführer Christoph Peschek den Rahmen für Gespräche ab. Zu klären sei die weitere Entwicklung des Vereins und „ob alle das gemeinsame Bekenntnis dazu ablegen“.
Das lässt die Tür zur Trennung offen. Nachdem Meistercoach Christian Ilzer tatsächlich nach Deutschland zur TSG Hoffenheim wechselt, braucht Sturm Graz Ersatz. Scheiblehner soll gute Chancen haben. Ob sein Vertrag eine Ausstiegsklausel explizit für die Grazer enthält, mag Peschek offiziell nicht kommentieren. Heißt, ja. Peschek kennt das Geschäft: „Im Fußball kann man nie etwas ausschließen, aber Sturm hat noch keinerlei Kontakt mit uns aufgenommen.“
Noch drei Spiele
Offen sei auch, ob der erst zu bestellende neue Sturm-Sportchef mit Scheiblehner plane. Pescheks Resümee: „Somit ist das für uns überhaupt kein Thema.“ Jedenfalls aktuell nicht. Nur auf Sicht plant auch Rieds Sportchef Fiala. Bis zur Winterpause stehen noch drei Spiele an. „Es gilt jetzt einfach, Punkte zu holen, um im Frühjahr die Chancen zu haben, vorne mitzuspielen.“ Falls nicht, könnte Trainer Nr. 17 kommen.
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