Tödlicher Fehler: Falsche Infusionen im Krankenhaus verabreicht

Im Spital wurden Infusionen verwechselt
Zwei Pflegekräften wird grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Ein Patient überlebte die Verwechslung nicht.

Nach der Verwechslung von Infusionen im Landeskrankenhaus Kirchdorf im September vergangenen Jahres ist Anklage gegen zwei Pflegekräfte erhoben worden. Ihnen wird grob fahrlässige Tötung bzw. grob fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Der Strafantrag sei beim Gericht eingebracht worden, sagte Andreas Pechatschek von der Anklagebehörde Steyr gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Im September 2017 war ein 61-jähriger Herzpatient aus Attnang-Puchheim an Multiorganversagen gestorben. Er hatte durch die Verwechslung einer Infusion Kalzium statt Kalium bekommen. Ein 40-jähriger Pfleger muss sich wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. In einem weiteren Fall überlebte der Patient die Verwechslung. Der 58-jährigen Krankenpflegerin, die ihm das falsche Medikament verabreicht hatte, wirft die Anklage grob fahrlässige Körperverletzung vor.

Die Infusionen waren von Kollegen falsch eingeordnet worden, die beiden Angeklagten sollen die Beschriftungen der Medikamente vor der Verwendung nicht überprüft haben. Insgesamt war gegen sieben Pflegekräfte des Krankenhauses ermittelt worden. Die restlichen Verfahren seien eingestellt worden, sagte Pechatschek. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Den Angeklagten drohen bis zu drei bzw. bis zu zwei Jahre Haft.

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