„Team ist intakt, Kader hat Qualität“

Der SV Ried versucht, an die Erfolge vom Herbst 2017 anzuschließen
SV Ried. Der Innviertler Zweitligist versucht neuerlich den Aufstieg, der aber für Fränky Schiemer kein Muss ist

„Seit ich bei der SV Ried bin, kämpfe ich mit Extremsituationen. Wären wir aufgestiegen, hätte sich die Lage sicher entschärft.“

Manager Fränky Schiemer stellt sich der Verantwortung. Er hat einige Angebote für die nächste Saison, unter anderem von der Wiener Austria, abgelehnt. Viel lieber möchte er seinen Stammverein zurück auf die Erfolgsspur bringen. Gemeinsam mit Trainer Thomas Weissenböck stellt er den Kader der SV Ried für die neu gegründete zweite Liga zusammen.

Auch wenn der Aufstieg in der vergangenen Saison nicht erreicht wurde, sei nicht alles schlecht gewesen, so Schiemer, das habe der Herbst gezeigt. „Wir wollen nun mit rund 15 gestandenen Spielern, die Qualität haben, einen schlagkräftigen Kader zusammenstellen.“ Dazu kommen Nachwuchshoffnungen aus der Akademie. In der vorhergegangen Saison war die SV Ried, was das Budget betrifft, der Topverein. „Wir haben heuer bei weitem nicht mehr so viel Geld wie im vorigen Jahr zur Verfügung, glauben aber dennoch, in der nächsten Saison vorne dabei sein zu können.“

Aufgrund der Ligareform, die eine Aufstockung der zweiten Liga mit Amateurvereinen mit sich bringt, werde „das Unternehmen Aufstieg“ sicher nicht einfacher. „Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt und versuchen nun den Druck, der auf uns lastete, zu minimieren.“ Der Aufstieg sei kein Muss, „das werden wir nach Außen hin auch so kommunizieren“. Mit der WSG Wattens gebe es einen neuen Ligakrösus.

Langfristige Planung

Die SV Ried plane langfristig. „Wir nehmen uns einige Jahre Zeit, um dann auch wieder in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein.“ Vor allem der Spielstil soll attraktiver werden. „Wir wollen offensiven Fußball zeigen“, betont Manager Schiemer. Die Zusammenarbeit mit Trainer Thomas Weissenböck funktioniere sehr gut. Zurzeit werde gemeinsam am Kader gebastelt. „Danach wird es eine klare Abgrenzung im Bereich Taktik, Aufstellung, Spielsystem oder Trainingsinhalte geben.“

Trotz verpasstem Aufstieg sieht Trainer Weissenböck keinen Anlass, die Mannschaft völlig umzukrempeln. „Wir haben ein intaktes Team und der Kader hat Qualität.“ Diese müsse nun auf den Platz gebracht werden. Weissenböck verlangt von seinen Spielern Verantwortungsbewusstsein.

Konsequenzen

„Wenn jemand nicht mitzieht, müssen klare Konsequenzen gezogen werden.“ Demnach wird versucht Spieler zu finden, mit denen der Verein durch dick und dünn gehen kann. „Das ist mehr wert als die eine oder andere fußballerische Qualität.“ Um in der zweiten Liga oben mitspielen zu können, müsse aber der ganze Verein zusammenrücken, nicht nur die Spieler.

Trainingsbeginn

„Mannschaften, die nicht so professionell aufgestellt sind, werden alles geben, um etablierte Vereine zu ärgern.“ Weissenböck begrüßt die Ligareform. „Die Amateurmannschaften werden frischen Wind in die zweite Liga bringen.“ Morgen, Montag, beginnt das Training bei der SV Ried mit Ausdauer- und Ernährungstests.

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