Starsolist mit 22 Jahren
„Man darf sich nicht auf dem Erfolg ausrasten“, sagt Felix Geroldinger (22) aus Enzenkirchen (Bezirk Schärding). Der Bruckneruni-Student, der das Baritonhorn spielt und „European Solo-Champion“ des Jahres wurde, hat ambitionierte Pläne.
„Ich möchte mich auf beiden Instrumenten, dem Baritonhorn und der Posaune, weiter entwickeln und so viel spielen wie möglich.“ Später wolle er sein Geld als Orchestermusiker oder Musikschullehrer verdienen. „Das ist mir seit der Zeit im Linzer Musikgymnasium klar.“ Zuvor wollte er Physiker werden. „Heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen als die Musik.“ Wichtig ist für ihn wie für seine ganze Familie der Spaß daran.
Studioaufnahmen
Auch die Veröffentlichung von ein bis zwei CDs will Geroldinger forcieren. „Ich habe viel Material und hoffe, dass die erste im Herbst fertig wird.“ Zu hören sein werden Solowerke mit Klavier, Schlagwerk, Kammermusik und mit dem Ensemble „Esprit“ der Geschwister Felix, Jonathan (Schlagwerk) und Katharina (Querflöte).
Eine bereits bestehende Aufnahme mit dem Sinfonischen Blasorchester Ried im Innkreis soll ebenfalls drauf sein. „Ein Konzert vom britischen Komponisten Martin Ellerby würde ich gerne dafür aufnehmen, das ich als Pflichtstück bei der European Soloist Competition gespielt habe.“ Albin Zeininger und Thomas Doss sind zwei der Komponisten, die bereits für Geroldinger geschrieben haben. Der Solistenwettbewerb der europäischen Brassband-Meisterschaften ist mit bekannten Namen aus der Brass- und Percussion-Szene verbunden. In der Liste der bisherigen Sieger steht auch der belgische Euphonium-Virtuose Glenn van Looy, ein Vorbild Geroldingers.
„Diese Auszeichnung ehrt mich sehr. Ich habe meine Aufnahme auf gut Glück hingeschickt, aber nicht mit dem Sieg gerechnet“, sagt er. Als einziger Österreicher wurde er unter 20 Finalisten eingeladen. „Ich war sehr nervös. Als ich ins zweite Finale gekommen bin, wusste ich, ich bin mindestens Dritter. Dann konnte ich es genießen.“ Das Finale Anfang Mai in Utrecht (Holland) hat ihm sogar den Sieg beschert.
Ein mutiger Schritt
Es habe sich auch dadurch gezeigt, „wenn man bereit ist, dass man etwas investiert, lohnt es sich, die Musik als berufliche Laufbahn in Betracht zu ziehen“. Für junge Musikbegeisterte hat Geroldinger den Tipp, es auf jeden Fall auszuprobieren, wenn es Spaß macht. „Ich glaube, das kann für jeden bereichernd sein, auch als Hobby.“ Dafür gebe es in Oberösterreich mit Musikschulen und Jungmusiker-Kapellen viele Möglichkeiten. Warum das Innviertel ein Musikerviertel ist, sei schwer zu sagen. „Es haben jedenfalls einige aus den Vereinen zu den Philharmonikern geschafft.“
Bei freiem Eintritt live zu hören ist Geroldinger am Samstag, 14. Juli um 20 Uhr am Rieder Hauptplatz. Dort spielt er unter der Leitung seines Vaters Karl Geroldinger, Direktor des Landesmusikschulwerks, mit dem Sinfonischen Blasorchester Ried.
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