SPÖ holt neuen Parteimanager und schaltet in Wahlkampfmodus

Georg Brockmeyer
Rochade in Linz: Bettina Stadlbauer geht, Georg Brockmeyer kommt als Landesgeschäftsführer.

Oberösterreichs SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer erwartet sich viel von ihrem Neuzugang. „Ab heute beschleunigen wir auf der Überholspur“, deponierte Gerstorfer und leitete so den Wechsel in der Parteigeschäftsführung ein: Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer geht, Georg Brockmeyer kommt. Das gab die SPÖ Sonntagnachmittag bekannt.

Die 52-Jährige lege ihren Job „aus privaten Gründen“ zurück, hieß es, mehr war dazu nicht zu erfahren. Der Wechsel im Parteisekretariat selbst ist weniger überraschend als die Wahl des künftigen Managers: Brockmeyer ist gebürtiger Deutscher mit jahrelanger PR-Erfahrung in Österreich und wurde im Frühjahr 2018 vom damaligen Bundesparteiobmann Christian Kern nach Wien geholt. Da war Brockmeyer gerade zwei Jahre als Geschäftsführer der SPD in Niedersachsen: Er hatte soeben den Wahlkampf für die deutsche Landespartei gemeinsam mit Ministerpräsident Stephan Weil so erfolgreich geschlagen, dass die damals nicht erfolgsverwöhnte SPD die Wahl gewann.

Ex-Bundeskanzler Kern übergab Brockmeyer die Kommunikationszentrale der SPÖ, um „die Kampagnenfähigkeit der Partei wiederherzustellen“. Kerns Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner brachte aber ihr eigenes Team ein, Brockmeyer wurde wieder abgelöst.

Wahlen 2021

Doch nun verspricht sich die SPÖ-Oberösterreich viel von dem ausgewiesenen Politikprofi. „Mit ihm konnte ich den idealen Wahlkampfleiter gewinnen“, begründete Parteiobfrau Gerstorfer. Allerdings wird plangemäß erst im Herbst 2021 wieder in Oberösterreich gewählt.

Doch schon zweieinhalb Jahre vor diesen Wahlen legt sich Gerstorfer die Latte hoch: Sie SPÖ müsse wieder Nummer zwei in Oberösterreich werden, gab sie bereits im Jänner als Wahlziel bekannt. Am Sonntag legte Gerstorfer noch einmal nach: „Ich bin überzeugt, dass wir mit Georg Brockmeyer den Weg fortsetzen, um bei der Landtagswahl mit einem deutlichen Plus über die Ziellinie zu kommen.“

Bei den Landtagswahlen 2015 verloren die Sozialdemokraten 6,6 Prozentpunkte und rutschten mit 18,4 Prozent der Wählerstimmen auf Platz drei hinter ÖVP und FPÖ. Gerstorfer sitzt durch das Proporzsystem zwar in der Landesregierung, doch ÖVP und FPÖ sind durch ein Arbeitsübereinkommen in einer Art Koalition.

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