SP-Landesrat nimmt seinen Hut

Ein vorzeitiger Rückzug ist erwartet worden, der Zeitpunkt selbst kam überraschend. Seit Dienstagabend steht fest: SP-Landesrat Hermann Kepplinger wird bereits in den kommenden Wochen aus der Landesregierung ausscheiden.
„Es war meine persönliche Entscheidung, ich bin von niemandem dazu gedrängt worden“, versichert Kepplinger im KURIER-Gespräch. Vor allem persönliche Gründe hätten den Ausschlag gegeben. „Ich habe noch Kinder, die studieren und möchte meine Verantwortung der Familie gegenüber wieder mehr wahrnehmen.“ Das Amt eines Politikers sei ohnehin nur zeitlich befristet. „Ich habe immer erklärt, dass ich bei der Wahl 2015 nicht mehr antreten werde.“
Kepplinger will nun in seinen früheren Job als Finanzdirektor der Stadt Linz zurückkehren. „Der ist derzeit nur provisorisch besetzt, was meine Entscheidung stark erleichtert hat. Denn ich fände es nicht gut, wenn künstlich ein neuer Posten geschaffen werden müsste.“ Mit seinen 60 Jahren sei er noch nicht pensionsberechtigt. „Ich habe vor, noch einige Jahre zu arbeiten.“
Vorschlag

Übermorgen, Samstag, tritt der SP-Landesparteitag zu einer geplanten Klausurtagung zusammen. Dabei wird Kepplingers Nachfolge (als Verkehrslandesrat) Thema sein.
„Ich werde dem Vorstand Reinhold Entholzer vorschlagen“, erklärt Landespartei-Chef Josef Ackerl. Der 52-jährige Vizepräsident der Arbeiterkammer und Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida sei ein ausgewiesener Experte für Fragen des öffentlichen Verkehrs. Er sei schon bisher ein wichtiger Gestalter im Führungsteam der Landes-SP gewesen.
„Letztendlich ist man schon ein wenig überrascht, wenn es plötzlich so weit ist“, meinte Entholzer in einer ersten Reaktion. Der Vater zweier Kinder und begeisterte Oldtimer-Bastler sieht sich – ähnlich wie sein Vorgänger – im Grunde als Konsenspolitiker: „Man sollte immer wissen, was machbar und was durchsetzbar ist. Es hat wenig Sinn, nur permanent mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.“
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