Zugunsten eines Mannes ist erwartungsgemäß eine andere Entscheidung gefallen: Thomas Darazs (46) muss nicht zurück in die vereinseigene Akademie, sondern darf weiterhin die Profis coachen. Der gebürtige Wiener war im April nach dem Rauswurf von Thomas Sageder zum Cheftrainer befördert worden und schaffte in der Folge den Turnaround. Der Start in das Frühjahr war den Schwarz-Weißen mit nur sieben Punkten aus acht Spielen missglückt.
Trainereffekt
Doch dann brachte der berühmte Trainereffekt den Umschwung. „Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen“, analysiert Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanovic. Alles in allem sei man zufrieden, wenngleich man neben sehr starken Leistungen gegen Top-Teams gegen Klubs aus den unteren Tabellenregionen etwas zu viele Punkte habe liegen lassen. Schlussendlich sei mit Platz drei das große Saisonziel erreicht worden.
International ist wichtig
Das wird auch in der kommenden Saison der Minimalanspruch sein müssen. „Natürlich möchten wir uns wieder für das internationale Geschäft qualifizieren“, bestätigt Vujanovic. Sportlich liegt beim LASK die Latte zwangsläufig hoch, denn es gibt auch große wirtschaftliche Zwänge. Durch den Neubau des Stadions auf der Gugl haben sich zwar neue Einnahmemöglichkeiten aufgetan, es gilt aber auch einen Schuldenberg abzubauen.
13.000 Zuschauer im Schnitt
Mit durchschnittlich 13.076 Zuschauern pro Bundesliga-Heimspiel liegen die Linzer ebenfalls auf Platz drei. Darüber hinaus braucht es freilich die Millionen aus einem europäischen Wettbewerb. Und zahlungskräftige Sponsoren.
Aussöhnung mit Fans
Die organisierten Fanklubs beäugen höchst kritisch, ob der Vorstand an diese nicht die Seele des Vereins verkauft. Nach massiven Protesten gab es vor Kurzem eine Aussöhnung. Die Frage ist, ob und wie lange der Burgfrieden auf der Gugl halten wird.
Alles paletti bei Blau-Weiß
Beim Lokalrivalen Blau-Weiß ist momentan alles paletti. Im Schnitt kamen knapp 5.000 Fans zu den Heimspielen in das neue Stadion an der Donau, drei Runden vor Schluss war Abstieg kein Thema mehr. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir den Klassenerhalt sehr souverän erreicht“, ist Cheftrainer Gerald Scheiblehner (47) hochzufrieden: „Die Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen.“
Den Kader verstärken
Trotzdem müsse der Kader punktuell verstärkt werden. „Grundsätzlich wollen wir mehr Geschwindigkeit und eine Spur mehr Routine.“ Im Spielsystem werde es keine große Veränderung geben, man wolle künftighin jedoch schwerer ausrechenbar und in der Anpassung an den Gegner flexibler sein. Auch sollen verletzungsbedingte Ausfälle so leichter kompensiert werden.
Mehr blau-weiße Siege
Der Trainer über die Zielsetzung: „Wir wollen mehr Siege einfahren, vor allem in den knappen Spielen.“ Auf einen Tabellenplatz ist Scheiblehner nicht fixiert. „Wichtig ist der Klassenerhalt, der ist für Blau-Weiß jedes Jahr das Ziel.“ Zugleich sollen jungen Spieler weiter verbessert werden, um eventuell den einen oder anderen verkaufen zu können.
Solche Einnehmen seien wichtig, um das Budget um eine Spur zu erhöhen und den Verein weiterhin zu professionalisieren. „Man wird auch einmal über eine Akademie nachdenken müssen“, blickt Scheiblehner bereits über das neue Spieljahr hinaus.
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