Mit Anmut und Liebreiz - gar nicht so einfach!

Mit Anmut und Liebreiz - gar nicht so einfach!
Wenn Seppy Yoga macht, sieht das alles andere als elegant aus. Nur die Omama ist eine echte Grazie

von Christa Koinig

Ich kenne kaum jemanden, der nicht Yoga macht, ob bei einem Kurs im Yoga-Studio, in der Natur oder online. „Online“ bedeutet angeschlossen oder in der Leitung sein. Das mache ich gerne, ich melde mich bei einem Internet-Treffen, also einem Yoga-Online-Meeting, an. Wir können uns gegenseitig sehen und miteinander reden, obwohl wir weit voneinander entfernt sind. Das ist wirklich sehr praktisch, denn da muss ich mich gar nicht duschen. So wie beim Homeschooling. Außerdem merkt es keiner, wenn ich noch im Pyjama bin, weil ich mein Video ausschalten kann, sodass mich die anderen nicht beobachten können.

Atmung und Gleichgewicht

Jede unserer Yoga-Stunden hat ein besonderes Thema. Es geht ums Atmen, ums Gleichgewicht oder um die innere Zufriedenheit. Letztes Mal war unser Thema „Anmut“. Anmut bedeutet Liebreiz, Grazie, Harmonie der Bewegung. Beim Online-Yoga passt es anfangs mit meinem Liebreiz noch, denn da sitz’ ich einigermaßen anmutig da. Vierfüßler, Katze-Kuh geht auch noch. Wenn ich dann aber vom herabschauenden Hund mit kleinen Schritten nach vorne in die Vorbeuge gehen soll, schaut es nicht mehr so lässig aus. Irgendwie krabble ich umständlich herum, muss dabei oft stöhnen oder mach’ überhaupt eine Bauchlandung. Von Anmut oder Harmonie weit und breit keine Spur.

Bei unserer Omama wirkt alles viel lockerer, obwohl sie um so vieles älter ist als ich. Wie macht sie das? „Du musst Yoga mit der richtigen Einstellung üben und nur das tun, was deinem Herzen guttut“, meint sie. Aha! Aber wo kommt plötzlich dieser Applaus her? Oh! Ich hatte vergessen, mein Video abzuschalten, also konnten mir alle zuschauen. Ups!

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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