Vom Weltall auf die Alm und weiter in den Zug

Seppy, Bocki, Sepp, Ferdi, der Hund und Omama (v. l.)
Nach einem Besuch beim stinkigen Ziegenbock, ist ganz viel Platz im Zugabteil für Seppy und Omama

von Christa Koinig

Ich tät’ ich mich gern ins Weltall denken, um mir die Welt von oben anzuschauen. Omama sagt, dass es Menschen gibt, die wahnsinnig viel Geld dafür ausgeben, um mit einer Rakete da hinaufzufliegen. Dabei könnten sie mit diesem Geld viel Gutes auf der Erde tun, was viel wichtiger wäre. Aber das machen sie nicht, sie winken lieber aus einer Raumkapsel heraus und grinsen dabei. Diese Leute möchte ich eh nicht treffen, daher habe ich beschlossen, hier auf der Erde zu bleiben.

Aber etwas hoch hinauf ist es bei uns trotzdem gegangen, denn wir haben unseren alten Freund, den Sepp, wieder einmal besucht. Er lebt auf einer einsamen Hütte ganz weit oben auf der Alm. Nur ein paar Hühner, ein ganz alter Hund und ein Ziegenbock wohnen noch bei ihm. Der Ziegenbock heißt Bocki, er hat riesige Hörner und kaum jemand wagt sich in seine Nähe. Aber es ist nicht wegen der Hörner. Bocki riecht ein bisserl streng, sehr streng sogar. Darum ist der alte Sepp auf seiner Hütte die meiste Zeit allein.

Wie durch ein Wunder

Die Wanderer machen einen großen Bogen um seine Hütte, nur manchmal winken sie von Weitem. Omama und ich hatten uns an Bockis Geruch gewöhnt, und wir haben die Tage beim alten Sepp auf der Alm so richtig genossen. Leider ging es bald wieder heim, und wir hatten eine lange Zugfahrt vor uns. Es sind sehr viele Leute in den Zug eingestiegen und ich hatte Angst, dass Omama keinen Sitzplatz bekommt.

Aber wie durch ein Wunder sind die Leute plötzlich zur Seite gewichen und haben für uns Platz gemacht. Wir wussten nicht warum, bis ein Kind rief: „Ihr zwei stinkt ganz fürchterlich!“. Dann erst haben wir’s bemerkt. Bockis Geruch hatte sich in unserem Gewand festgesetzt. Es war sehr peinlich. Andererseits aber hatten wir ein Abteil für uns ganz allein.

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