Herbstblätter – imposante Bilder der Natur

Herbstblätter – imposante Bilder der Natur
Von herbstlich-bunten Bildern, die sogar als Kunstwerke an der Wand landen können

von Christa Koinig

Ich mag den Herbst sehr. Wenn es so richtig windig ist, geh’ ich gern spazieren. Ich zieh’ mir was Warmes an, setz’ die Mütze auf und schon kann es losgehen. Es gefällt mir, wenn der Wind die bunten Blätter durch die Luft wirbelt. So wie neulich, aber da ist ein Blatt in meinem Gesicht picken geblieben, ich hab’ dann ganz kurz nichts gesehen, bin prompt gestolpert und hingefallen. Dabei hab’ ich mir die Nase ganz kräftig aufgeschlagen, sie ist angeschwollen, wurde ganz rot und noch breiter, als sie ohnehin schon ist.

Gerade als ich mich aufrappeln wollte, hab’ ich gehört „Oh, entschuldige, das wollte ich nicht!“. Was jetzt? Ich bin doch ganz von selber hingefallen, oder hat mich jemand gestoßen? Ich hab’ ein bisserl gebraucht, bis ich bemerkt hab’, das Blatt, welches mir zuvor ins Gesicht geflogen war, hatte zu mir gesprochen. Der Herbst hatte es knallbunt gefärbt und es lag vor mir auf dem Boden, dort, wo kurz zuvor meine Nase gelandet war. „Macht nix“, hab’ ich gesagt, „ich hätte halt besser aufpassen sollen.“

Der Nasenschmerz bleibt

Aber dann erst hab’ ich gesehen, es war ein außergewöhnlich schönes, knallbunt gefärbtes Blatt. Da hab’ ich mich daran erinnert, dass man aus Herbstblättern wunderschöne Bilder zaubern kann. Man kann sie pressen, dann trocknen sie und werden ganz flach, sodass man drauf sogar was malen könnte. Ich hab’ das Blatt also mitgenommen und es in einem dicken Buch vorsichtig trocken gepresst. Nach ein paar Tagen hab’ ich das getrocknete Blatt dann in einen Bilderrahmen gegeben und diesen an die Wand gehängt. Da ist es nun und es gefällt mir wirklich sehr gut. Aber immer wenn ich es anschau’, tut mir irgendwie die Nase weh.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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