Lachen ist gesund und ansteckend
Seppy mit dem Südhornraben und der Maus im Schnabel
von Christa Koinig
Mein Besuch im Zoo war so aufregend, dass ich es wohl überhört hatte, als im Lautsprecher was von ‚Zusperren‘ und ‚Gelände verlassen‘ zu hören war. Ich hab’ mich gewundert, dass keine Leute mehr da waren. Nur einen Tierpfleger mit einer Zeitung unter dem Arm hab’ ich noch weggehen gesehen. Dann war es ruhig, bis ich die Tiere gefragt hab’: „Hallo! Wie geht es euch?“ Und wie auf Kommando haben alle zu nörgeln, zu jammern und zu schimpfen begonnen.
Der Tapir hat beleidigt etwas vor sich hin genuschelt, die Zebras haben lauthals gestritten und die Elefanten haben unüberhörbar getrötet. Ich wollte wissen, was da los ist und hab’ den Tapir gefragt. „Hast du den Pfleger mit dem Kreuzworträtsel unter dem Arm gesehen?“, nuschelte er aufgeregt. „Na? Und was steht da drin? Plumpes Säugetier mit fünf Buchstaben. Plumpes Säugetier? Das soll ich sein? Frechheit!“.
Von Mäusen und Elefanten
Dann hörte ich die Zebras, die sich stritten, ob sie weiß mit schwarzen oder schwarz mit weißen Streifen sind. Solange ihr keine anderen Sorgen habt, dachte ich, als die Elefanten trompeteten: „Wieso zeigt man beim Eingang zu unserem Elefantenhaus Zwergmäuse. Wir mögen keine Mäuse!“ Macht doch aus einer Maus keinen Elefanten ... wollte ich sagen, als ein großer Südhornrabe daherkam. Er hatte eine Maus im Schnabel, die er mir unbedingt zeigen wollte.
Sein Gesicht war ganz rot, er sah aus wie ein Clown und plötzlich musste ich laut lachen. Das hat die anderen Tiere angesteckt, und schließlich lachte der ganze Zoo. Es war so herzerfrischend, dass auch der komische Vogel mitlachen musste, wobei ihm die Maus aus dem Schnabel gefallen ist. Und die hat sofort das Weite gesucht. Ich sag’s doch! Lachen vertreibt schlechte Laune, Lachen ist gesund! Nicht nur für Mäuse.
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