Schon heute ist ein Lostag für die Linzer Klubs

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 2. RUNDE: FC BLAUWEISS LINZ - TSV EGGER GLAS HARTBERG
Nach dem doppelten Fehlstart von LASK und Blau-Weiß Linz müssen die Cheftrainer die Balance zwischen Kritik und Motivation finden. Von Gerhard Marschall.

Die Analyse von LASK-Trainer Joao Sacramento fällt differenziert aus. Gegen Meister Sturm Graz sei man durchaus konkurrenzfähig, aber im Strafraum nicht gut genug gewesen. Gegen WSG Tirol habe man allerdings jede Einstellung vermissen lassen. 

„Wir können über Machtpläne sprechen, aber wenn du die Basics nicht auf den Platz bringst, dann sind Taktiken nebensächlich.“

Ähnlich fällt das Urteil von Mitja Mörec, Chefcoach von Blau-Weiß Linz, aus: „Wir sind nicht nur mit den Ergebnissen, sondern vor allem mit unserem Auftreten im zweiten Spiel gegen Hartberg nicht zufrieden.“ Die beiden Linzer Bundesligisten stehen nach den ersten beiden Runden blank da: zwei Spiele, zwei Niederlagen, null Punkte. Mit 1:5 Treffern rangiert der LASK ganz unten im Tabellenkeller. Blau-Weiß Linz hat nicht einmal ein Tor erzielt, aber nur zwei kassiert – ergibt, schwacher Trost, den vorletzten Platz.

Arbeitsmoral

Trainer sind ratlos, wenn es gut bezahlten Profis offenkundig an Arbeitsmoral mangelt. Andererseits müssen sie hinter ihnen stehen, damit sie nicht rebellieren. Es habe einen großen personellen Umbruch gegeben, viele junge Spieler müssten Verantwortung tragen, sagt Sacramento. „Wir müssen als Team zusammenhalten und die mentale Stärke verbessern.“ Sein Notfallplan: Am Spielbeginn stabiler sein und nicht gleich in Rückstand geraten. Und falls dennoch, mutiger weiterspielen. „Daran müssen wir arbeiten“, nimmt sich der Coach auch selbst in die Pflicht. 

Suche nach Positivem

„Es war nicht alles schlecht oder negativ, wir hatten in beiden Spielen auch gute Momente“, sucht auch Mörec nach Positivem. Er setzt den Hebel grundsätzlich an: „Die Basis im Fußball ist immer das Spiel gegen den Ball, dass man kompakt steht und intensiv in die Zweikämpfe geht.“ Konsequenz daraus: „Wir müssen giftiger sein, präsenter und entschlossener in den zweiten Bällen als der Gegner.“ Auch im Spiel mit dem Ball habe man noch „sehr viel Luft nach oben“, weiß Mörec. Die Konkurrenz habe sich eben auf das blau-weiße Erfolgsrezept der Vorsaison eingestellt und mache den Linzern hohe Ballgewinne nahe am gegnerischen Tor schwer. Mörec möchte freilich im Stillen reagieren: „Man muss das aber richtig einordnen und kein allzu großes Thema daraus machen.“

Mental stärker

Heute, Sonntag, geht es für beide Klubs bereits um viel. Der LASK bekommt es zu Hause mit der Wiener Austria zu tun. „Wir müssen mental stärker sein“, lautet Sacramentos Vorgabe: „Es gilt, das Direktspiel des Gegners und Bälle in die Tiefe besser zu verteidigen. Außerdem müssen wir mehr zweite Bälle gewinnen.“

Ungleich schwieriger ist die Aufgabe für Blau-Weiß in Wolfsberg, wo die Punkte stets hochhängen. „Wir wollen gegen den sehr starken WAC eine Reaktion auf die beiden Niederlagen zeigen“, verspricht Mörec. Seinen Matchplan mag er nicht verraten, soviel nur: „Noch mehr Energie und Intensität auf den Platz bringen, klarer agieren und unnötige Ballverluste minimieren.“ Klingt alles recht einfach, müssen nur noch die Gegner mitspielen.

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