Ried wieder erstklassig - Große Sause zum Finale
Fußball-Innviertel ist gleich doppelt aus dem Häuschen. Oliver Glasner (50) aus Riedau (Bez. Schärding) gewinnt mit Crystal Palace als erster österreichischer Coach gegen das Starensemble Manchester City den englischen FA Cup, der bei den Fans auf der Insel mindestens zu hoch angesehen ist wie die Champions League. Und sein ehemaliger Verein SV Guntamatic Ried kehrt nach zwei Jahren der Zweitklassigkeit in die Bundesliga zurück, wo er nach Ansicht seiner Fans ohnehin einzig hingehört.
Am Ende war plötzlich alles so klar, als hätte es nie ein Zittern gegeben. Nach dem 4:1-Sieg in Bregenz stand Ried als Meister fest. Titelkonkurrent Admira Wacker hatte zur gleichen Zeit in Liefering 0:1 verloren. Und so gehen die Rieder nach zwischenzeitlichem großem Rückstand auf die Niederösterreicher mit satten fünf Punkten Vorsprung heute, Sonntag, in das finale Match gegen die Vienna. Kräftig auf den Titel angestoßen wurde schon auf der Heimfahrt aus Vorarlberg. Eine Runde jüngerer Spieler hob sogleich nach Mallorca ab und feierte dort weiter. Bis Mittwoch war trainingsfrei. Heute sollten alle wieder ausgeschlafen sein.
Ausverkaufte Arena
Auch wenn es sportlich um nichts mehr geht, soll dem treuen Anhang eine Show geboten und Lust auf die neue Saison gemacht werden. Die Innviertel-Arena wird bummvoll sein – ausverkauft! Ankick ist um 17 Uhr, der Fanclub „Glory Boys“ wird bereits ab 12 Uhr hinter der Westtribüne aufwärmen. Nach dem Schlusspfiff beginnt die große Sause erst richtig. Sobald der Meisterteller überreicht ist, dürfen die Zuschauer auf den Rasen. Der wird im Sommer ausgewechselt und kann zur Erinnerung an den vereinshistorischen Tag stückweise ab- und heimgetragen werden. DJ und Bierinsel werden das Stadion in eine Partyzone verwandeln.
Budget wächst
„Nie mehr zweite Liga“ wird es lange durch die Rieder Nacht schallen. Für den Verein und die ganze Region sei die Rückkehr in die Erstklassigkeit enorm wichtig, sagt Präsident Thomas Gahleitner (45): „Nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich.“ Dank höherer Sponsoringeinnahmen und mehr Geld aus dem TV-Rechtetopf wird das Sieben-Millionen-Budget um rund 30 Prozent wachsen. Damit lässt es sich personell aufrüsten. „Wir wollen grundsätzlich den Stamm erhalten, werden uns aber in einigen Schlüsselpositionen im Mittelfeld und im Sturm verstärken“, sagt der Präsident, „konkret auf sechs, neun und zehn“.
Gesucht wird eine erstligataugliche zentrale Achse. Sport-Geschäftsführer Wolfgang Fiala (37) fügt noch die linke Abwehrseite hinzu. Eine Wunschliste gibt es bereits. Jetzt, da der Aufstieg fix ist, kann verhandelt werden. Schon in den den nächsten Tagen soll es Konkretes geben. Fialas Vertrag wurde laut Gahleitner verlängert, die diesbezüglichen Gespräche mit Meistertrainer Maximilian Senft (35) seien relativ weit. Der Wiener, der im Laufe der Saison durchaus in der Kritik stand, soll bleiben, sagt der Präsident: „Wir gehen davon aus, dass wir den erfolgreichen Weg weitergehen.“
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