Poesie des destillierten Genusses

Ein Mann mit Brille posiert mit zwei Flaschen Karolido Gin, „Melancholia“ und „Euphoria“.
Der Apotheker Roman Kainhofer strebt nach hochprozentiger Vollkommenheit. Von Gerhard Marschall.

Roman Kainhofer ist ein ehrgeiziger junger Mann: „Ich möchte etwas erzeugen, das Menschen Genuss verschafft und in guter Gesellschaft zusammenführt.“ Also bekommen sie von ihm hochwertige Destillate.

Apotheker im Krankenhaus

Kainhofer geht professionell, geradezu wissenschaftlich an die Sache heran. Er ist Apotheker von Beruf und arbeitet am Krankenhaus Braunau. Im Studium habe er viel über Chemie und die Pflanzenwelt gelernt, erzählt er.

Mit diesem Wissen als Basis und dem zum elterlichen Hof in Mining (Bez. Braunau) gehörenden Brandrecht habe 2017 alles begonnen.

„Weg von den Industriebränden, hin zu gehobenem, vollkommenem Destillat“ beschreibt der 33-Jährige seinen Anspruch. Deshalb kämen für ihn nur die besten Grundsubstanzen infrage. „Wenn man Obst, Kräuter oder Pflanzen in minderer Qualität verwendet, kann man sich beim Destillieren auf den Kopf stellen – das Ergebnis wird nicht mehr als durchschnittlich sein.“

Sechs Produkte

Zweites Brennprinzip: „Es kommt beim Einstellen des Destillats auf das Verhältnis zwischen Fruchtaromen, Alkohol und Wasser an.“ Weil sich das von Jahr zu Jahr verändern kann, gelangt er über Verdünnungsreihen zur jeweils perfekten Ausgewogenheit. Sechs Produkte umfasst das Sortiment aktuell. „Ihre Namen sollen Poesie ausdrücken, Geschichten erzählen“, sagt Kainhofer.

Ein Gin heißt „Melancholia“, ein anderer „Euphoria“, der Edelbrand aus Steirerbirnen heißt „Herbstgedicht“, der Apfel Cuvée „Sonnenglanz“, der Absinth verspricht „Weissagung“. Neu im Angebot ist der „French 78“, ein Cocktail. Der Verkauf entwickle sich erfreulich, sagt Kainhofer: „Es ist ein tolles, aber auch zeitintensives Hobby.“

Seine Schwestern Lisa und Doris unterstützen ihn. Die Anfangsbuchstaben der Namen des Trios ergeben den Firmennamen Karolido Distillery.

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