Physiker Gruber: „Ganz Europa war bis 1850 stets angesoffen“

Gruber hält eine Wasserflasche, abgedeckt durch ein Teesieb, über den Kopf von Podgorschek: Kein Wassertropfen rinnt heraus
Weltwassertag: Die Wasseraufbereitungsfirma VTA reinigt die Abwässer für 150 Millionen Menschen.

Der bekannte Physiker Werner Gruber, ein gebürtiger Innviertler, schilderte anschaulich, wie wichtig sauberes Wasser ist. „Früher war das Wasser in den Städten nicht trinkbar“, erzählte er. „In Asien wurde deshalb das Wasser abgekocht, und weil abgekochtes Wasser fad schmeckt, haben sie Teeblätter dazugegeben. Daraus hat sich ihre Teekultur entwickelt.“ Anders war die Situation in Europa. Hier habe es zwar eine bessere Wasserqualität gegeben, aber man habe es zur Desinfektion mit Alkohol vermischt.

Biersuppe

Daraus habe sich die Bier- und Weinkultur entwickelt. „Man hat zum Frühstück bereits eine Biersuppe gegessen. „Man kann sagen, dass ganz Europa bis zum Jahr 1850 angesoffen war.“ Erst ab 1850 sei die Wiener Hochquellwasserleitung errichtet worden, es seien Müllabfuhren organisiert worden und Wasserschutzgebiete seien geschaffen worden, so Gruber. Die Hygiene habe sich insgesamt verbessert.

Weltwassertag

Der Weltwassertag war für Ulrich Kubinger Anlass, um in seine Firma VTA in Rottenbach (Bez. Grieskirchen) zu laden. VTA (Verfahrenstechnologische Abasseraufbereitung) reinigt mit speziellen Verfahren in den Kläranlagen die Abwässer für rund 150 Millionen Menschen. VTA betreut auch viele Firmen-Kläranlagen, zum Beispiel von Audi, Magna, Swarovski oder Rauch. Kubinger hat 1991 als One-Man-Show begonnen, inzwischen beschäftigt er 240 Mitarbeiter. Heuer soll es zu einer Erweiterung des Firmengeländes um 6000 Quadratmeter für das „Technikum“ kommen, um mehr Platz für Forschung und Entwicklung zu haben. Es sollen 40 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.

Podgorschek

Neben Gruber und Kubinger nahm auch der für das Wasser zuständige Landesrat Elmar Podgorschek teil. „Eine meiner Hauptaufgaben besteht darin, Interventionen abzuwehren, die das Ziel haben, Wasserschutzgebiete aufzuweichen“, sagte er.

Versuchskaninchen

Der FPÖ-Mann Podgorschek wurde bei der Pressekonferenz zum Versuchskaninchen des bekennenden Sozialdemokraten Gruber. Dieser hielt eine Wasserflasche mit der Öffnung nach unten , abgedeckt durch ein Teesieb, über Podgorscheks Kopf (siehe Bild). Aufgrund physikalischer Gesetze rann kein Tropfen heraus. Ist das Wasser hingegen verunreinigt, läuft es durch das Teesieb durch.

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