Den Auftakt macht die „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“, die Ausstellung wurde am 4. März eröffnet. Alle großen Namen sind vertreten, von Arik Brauer über Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Gottfried Helnwein, Wolfgang Hutter, Maitre Leherb, Anton Lehmden bis hin zu Franz Zadrazil – und einige mehr.
„Der Phantastische Realismus ist im deutschsprachigen Raum zu wenig bekannt“, sagt Josef Schütz. Auch habe es seit Längerem keine umfassende Präsentation mehr gegeben. Höchste Zeit also, diese für Österreich prägende Epoche in ihrer Vielfalt zu zeigen. Die 52 Werke stammen allesamt aus der Sammlung Infeld, eine der bedeutendsten privaten Sammlungen Österreichs. Eine Bühne bekommt auch der aus Meran stammende Hausner-Schüler Benedetto Fellin.
Mit einem Zeitsprung retour wird im Herbst ein kunsthistorischer Bezug hergestellt. Es folgt die Neue Sachlichkeit, die nach der Avantgarde eine Rückbesinnung auf Ordnungsprinzipien und künstlerische Traditionen anstrebte. Als prägende Stilrichtung in der Weimarer Republik strahlte sie von Deutschland nach Österreich aus.
Gezeigt werden Werke aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank. Es sei nach dem Zweiten Weltkrieg „fast verpönt gewesen, sachlich zu malen“, sagt Schütz. In diesem Konnex sind auch die Phantastischen Realisten zu sehen. Deren Motive seien „meist fantastisch-unwirkliche Kreationen, manchmal mit schockierenden, oft mit apokalyptischen Inhalten“, schreibt Gregor Auenhammer im Katalog zur Ausstellung.
Auf China folgt Afrika
Zudem wird ein zweiter spannender Bogen über das Jahr gespannt. Nach China wird das Projekt „artits in residence“ heuer im Zeichen Afrikas stehen. Acht Künstlerinnen und Künstler werden jeweils zwei Monate hier arbeiten. „Die afrikanische Kunst ist eine der interessantesten Kunstrichtungen schlechthin“, ist Josef Schütz von den Eindrücken einer dreiwöchigen Recherchereise begeistert.
„Sie haben großteils keine akademische Ausbildung, aber großen Drang, sich malerisch auszudrücken.“ Beeindruckend seien vor allem Ursprünglichkeit und Farbigkeit. „Das wird neue Maßstäbe in der Kunst setzen.“
Rund 4,8 Millionen Euro haben Josef und Irene Schütz in ihr ehrgeiziges Projekt in Engelhartszell investiert. Das Wagnis, in einem doch eher abseitigen Winkel des Landes ein Museum zu errichten und dort Kunst zu präsentieren, scheint aufzugehen.
Im Vorjahr wurden rund 21.000 Besucherinnen und Besucher registriert. Sie kommen zu einem guten Teil aus Bayern, generell eher von weitum als aus der Gegend. Das Jahresbudget in Höhe von 280.000 Euro konnte zu 85 Prozent selbst erwirtschaftet werden.
„Ich bin sicher, dass wir heuer schon auf null sein werden“, sagt Schütz. Dazu braucht es viel Engagement, denn Bund und Land zeigen sich knausrig. Bis dato kam von dort nicht ein Cent. „Es ist wahrscheinlich ohnehin besser, dass wir keine Förderungen bekommen, dadurch sind wir völlig frei.“
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