Organisierte Kriminalität: 80 Festnahmen auf oö. Transitroute A8

THEMENBILD: POLIZEI / SICHERHEIT
Vor allem Schlepper und illegale Flüchtlinge wurden festgenommen. Erst gestern Nachmittag wurde auf der Westautobahn erneut ein mutmaßlicher Schlepper festgenommen.

Mehr als 40.000 Fahrzeuge passieren in 24 Stunden die Innkreisautobahn, der Anteil des Schwerverkehrs beträgt laut Polizei 25 Prozent. Die Transitroute A8 von Oberösterreich nach Bayern haben die Fahnder der Inspektion Fremden- und Grenzpolizei Tumeltsahm im Innviertel daher besonders im Visier. Bundeskanzler Karl Nehammer und oö. LH Thomas Stelzer (beide ÖVP) unterstrichen bei einem Besuch der Inspektion am Freitag die Wichtigkeit von Kontrollen im Grenzhinterland.

Neben einem verstärkten Schutz der EU-Außengrenze sei auch die Kontrolle im Inland im Kampf gegen die organisierte Kriminalität notwendig, betonte Nehammer. "Kompetenz, Konsequenz und Kooperation" der Exekutive seien dafür der Schlüssel, ergänzte Stelzer. Die Inspektion Tumeltsham arbeitet grenzüberschreitend mit den bayerischen Kollegen zusammen. 80 Verhaftungen in diesem Jahr gab es bereits, nannte Oberst Günther Humer von der oö. Landespolizei Zahlen. Vor allem Schlepper und illegale Flüchtlinge wurden festgenommen. Zuletzt habe man aber auch in Kooperation mit den Bayern zwölf Kilo Rohopium aus dem Verkehr gezogen.

Erst gestern Nachmittag wurde auf der Westautobahn (A1) erneut ein mutmaßlicher Schlepper festgenommen. Ein 39-Jähriger, gebürtiger Russe, der in Wien wohnhaft ist, steuerte einen Wagen mit fünf Insassen. Diese wurden am Autobahnrastplatz Ansfelden-Nord durch eine Polizeistreife der LVA OÖ (Wels AGM) einer Fremdenkontrolle unterzogen.

Sollten bis nach Deutschland gebracht werden

Das syrische Geschwisterpaar (21 und 30 Jahre) wies sich mit grünen Asylkarten, beschränkt auf das Gebiet BH Baden, aus. Die anderen beiden Männer konnten sich nicht ausweisen.

Die Personen wurden zur Abklärung zur Autobahnpolizei Haid verbracht. Diese vier syrischen Staatsbürger im Alter von 18, 21, 25 und 30 Jahren sollten nach dem bisherigen Ermittlungsstand von dem Lenker bis nach Deutschland gebracht werden. Aufgrund des vorliegenden Verdachtes der entgeltlichen Schlepperei, wurde der Lenker vorläufig festgenommen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ordnete diese die Überstellung in die JA Linz an. Das KFZ wurde vorläufig sichergestellt.

"Mit aller Konsequenz fortsetzen"

Innenminister Gerhard Karner: "Die kriminellen Schlepperorganisationen nehmen für ihr schmutziges Geschäft den Tod von Menschen leichtfertig in Kauf. Der Polizei in Oberösterreich ist es gelungen, einen weiteren Schlepper festzunehmen. Die Polizei wird diesen Kampf gegen kriminelle Schlepper mit aller Konsequenz fortsetzen."

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