Neunjähriger starb nach Flugzeugabsturz

Neunjähriger starb nach Flugzeugabsturz
Noah überlebte das Unglück in Toulouse als einziges Familienmitglied. Jetzt verloren die Ärzte auch den Kampf um sein Leben.

Noah ist tot. Der neunjährige Bub aus Leonding bei Linz starb am Montag spätabends im Krankenhaus Purpan in Toulouse an den Folgen eines Flugzeugabsturzes, bei dem sein Vater Johannes Ruttinger (49), seine Mutter Valérie Pradines (41) und seine 13-jährige Schwester Carla am 28. Oktober ums Leben gekommen waren.

Noah war mit schweren Verletzungen an beiden Beinen ins Spital eingeliefert worden. Dort wurde er von den behandelnden Ärzten sofort in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sein Zustand schien stabil zu sein. "Ich hab' so gehofft, dass es ihm bald besser geht. Doch bei der Aufwachphase stellte sich heraus, dass er nicht überleben wird. Es ist so furchtbar", sagt Johannes Ruttinger senior, Noahs Großvater, zum KURIER.

Leichen freigeben

Der ehemalige Berufsschulinspektor wird nach Frankreich fliegen, sobald das Gericht die Leichen freigegeben hat. "Vorher hätte es sowieso keinen Sinn", meint Ruttinger. Eine Obduktion soll klären, woran Noah letztendlich gestorben ist. "Der Zustand des Kindes hat sich leider von Stunde zu Stunde verschlechtert. Es ist nicht auszuschließen, dass dafür giftige Dämpfe verantwortlich waren, die sich durch das brennende Flugzeug gebildet haben", erklärte Michel Valet, Staatsanwalt in Toulouse, dem Online-Portal LaDepeche.fr.

Noah musste die letzten Stunden seines Lebens nicht alleine verbringen. Sein Onkel und seine ältere Halbschwester - beide leben in Frankreich - waren bei ihm im Spital. Dass seine Eltern und seine Schwester tot sind, hat er bis zuletzt nicht erfahren.

Untersuchung

Warum die viersitzige Piper Cheyenne beim Anflug auf den Airport Toulouse-Blagnac abgestürzt ist, steht noch nicht fest. Ruttinger: "Die Untersuchung kann mehrere Monate dauern, habe ich von den französischen Behörden erfahren. Aber das bringt doch alles nichts. Ich habe meine Familie verloren."

Ruttinger junior, ein Unternehmer aus Leonding, lebte mit seiner französischen Frau und den beiden Kindern in Cornebarrieu, 20 Kilometer von Toulouse entfernt. Der 49-Jährige hatte die Maschine selbst geflogen. Sein Vater kann sich das Unglück nicht erklären: "Er war doch so ein erfahrener Pilot."

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