Nach tödlicher Messerattacke in OÖ: Eifersucht als mögliches Motiv
Bei der tödlichen Messerattacke auf einen 40-jährigen Mann in Marchtrenk im Bezirk Wels-Land am Freitagmorgen dürfte laut Polizei Eifersucht als Motiv eine Rolle gespielt haben. Es ging offenbar um eine Frau. Da der ebenfalls 40-jährige Hauptverdächtige bei seiner Einvernahme am Samstag seine Aussage verweigerte, müsse dies aber noch genau überprüft werden. Gegen den Fahrer des Fluchtautos - einen 19-jährigen Serben - besteht unterdessen kein dringender Tatverdacht mehr.
Mann starb im Spital
Wie die Polizei mitteilte, dürften die drei Männer vor der Tat gemeinsam im Auto gesessen sein. Am Weg zu einer Firma stiegen die beiden 40-Jährigen aus, dann soll der Beschuldigte plötzlich mit einem Messer auf seinen Kontrahenten eingestochen haben. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, Silke Enzlmüller, nach der Obduktion zur APA sagte, wurden dem Mann insgesamt fünf Stiche in den Bauchbereich versetzt. Der Bosnier überlebte den Angriff nicht und starb im Spital an den Folgen seiner Verletzungen.
Der Verdächtige stieg nach der Tat wieder zum Lenker in den Wagen, beide flüchteten vom Tatort. Eine Zeugin beobachtete den Vorfall und alarmierte die Polizei. Diese löste sofort eine Alarmfahndung aus. Im Einsatz standen neben unzähligen Polizeistreifen auch Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber.
Tatsächlich wurde gut eineinhalb Stunden nach der Tat der gesuchte Wagen gegen 8.50 Uhr in der Nähe des Bindermichl-Tunnels in Linz gesichtet. Cobra-Beamte griffen zu und nahmen den Lenker fest. Der 40-Jährige aus Montenegro legte bei einer ersten Befragung durch die Polizei ein Geständnis ab. Die Tatwaffe fanden die Ermittler im Fluchtfahrzeug.
In Polizeigewahrsam
Den 19-jährigen Lenker des Autos hatte der Beschuldigte zwischen der Tat und seiner Festnahme in einem Lokal in Traun zurückgelassen. Die Polizei umstellte das Gebäude und konnten auch den zweiten Verdächtigen festnehmen. Der Serbe gab bei seiner Einvernahme an, die Tat nur am Rande wahrgenommen zu haben. Er sei, nachdem die Männer in Marchtrenk das Auto verlassen hatten, ein Stück vorgefahren, um einem anderen Wagen auszuweichen.
Der 40-jährige Verdächtige sei ihm dann nachgefahren und habe ihn beauftragt, nach Traun zu fahren. Dort waren beide für eine Weile in dem Lokal, bis der Beschuldigte plötzlich verschwand. Die Staatsanwaltschaft Wels ordnete die Einlieferung des Montenegriners in die Justizanstalt Wels an. Die Entscheidung über die Verhängung der Untersuchungshaft findet morgen, Sonntag, gegen Mittag statt. Die Festnahme gegen den 19-jährigen Fahrzeuglenkers wurde aufgehoben, der Serbe bleibt allerdings wegen Verstößen gegen das Fremdenrecht in Polizeigewahrsam.
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