„Alles Gute zum Muttertag!“

Silke Kranz
In den vergangenen Wochen habe ich mich über viele Dinge beschwert, einige Beschwerden haben sogar Sie abbekommen: Über rücksichtslose Radfahrer, vorwurfsvolle Patienten, zu wenig Zeit für meine Familie und vieles mehr. Es ist höchste Zeit, einmal dankbar zu sein, denn zum Jammern wurde ich nicht erzogen. Und damit sind wir bei meinem heutigen Thema angelangt: Alles Gute zum Muttertag!
Mein Lied für die Mami
Das Lied, das ich meiner Mutter als Kind – und ehrlich gesagt auch heute noch – zum Muttertag immer vorgesungen habe, endet mit den Worten: „Meine Mami ist die beste, und das weiß ich ganz genau!“ Das ist sie wirklich, denn noch heute spürt sie, wenn etwas bei mir zwickt und zwackt, bevor ich mir überlegt habe, ob ich ihr davon erzählen soll.
So vieles ermöglicht
Vor allem hat sie mir viel mitgegeben, damit ich Ihnen überhaupt wöchentlich schreiben kann, abgesehen davon, dass meine Eltern mir das Medizinstudium ermöglicht haben. Meine Mutter hat mich immer zum Lesen und Schreiben animiert. Meinen Ehrgeiz geweckt, indem sie vorrangig mein Interesse an vielen Themen geweckt hat. Mir immer versichert hat, dass man mit Konsequenz und Fleiß etwas erreichen kann. Und immerhin hat meine Mutter schon vor mehr als dreißig Jahren „Gesunde Ernährung“ in Hauptschulen und als Projekt auch in Volksschulen unterrichtet. So bin ich damit groß geworden, dass immer frisch, gesund und trotzdem auch sparsam gekocht wird. Ich habe gesehen, was alles verwertet werden kann, das gleichzeitig auch gut schmeckt und gesundheitliche Benefits bringt. Und wenn es einmal etwas zum Feiern gibt, dann gibt’s auch Chips und Eis, weil alles, was erzwungen ist, nicht dauerhaft funktioniert.
Bewegung
Ähnlich verhält es sich mit dem Sport: Längeres Faulenzen kenne ich nicht, habe ich in meinem Elternhaus auch nie gesehen. Von Wanderungen im Kindesalter – und das ist als Mädchen nun wirklich nicht „cool“ – erinnere ich mich nicht an die gefühlten Strapazen, sondern daran, dass ich mit meiner Mama getratscht habe und mir fürchterlich erwachsen vorgekommen bin. Und so versuche ich auch in meinen Beratungen und bei meinem Sohn, einen gesunden Lebensstil weiterzugeben: mit Freude und einer Portion Humor.
Apropos: Mein Sohn hält sich an den Film „Muttertag“ und beendet sein Gedicht mit den Worten: „Sei froh, dass du uns hast!“
Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell
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