Mitten in der Weltkriegsgeschichte

Südtirol
Die Frontlinie des Ersten Weltkriegs in den Alpen wurde gemeinsam erwandert. 10.150 Höhenmeter in fünf Tagen verlangten Schärdinger Alpinisten einiges ab. Von Franz Gruber.

In Zeiten von Konflikten in Europa und der Welt haben fünf Alpenvereinssektionen aus Deutschland (Pfarrkirchen, Passau, Bad Griesbach) und Österreich (Schärding und Leogang im Salzburger Pinzgau) ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen: „Friedensweg – auf den Spuren der Geschichte.“ Dabei wurde die ehemalige Frontlinie des Ersten Weltkriegs gemeinsam erwandert, um ein Zeichen für Frieden, Freundschaft und Toleranz zu setzen.

Die Sektion Schärding plante dabei die Tour „Sentiero della Pace“ in den Ortler Alpen. Im Einklang mit der Klimaschutzstrategie des Alpenvereins fuhren die Teilnehmer mit dem Zug nach Bozen in Südtirol. Insgesamt wurden 4.650 Höhenmeter im Aufstieg und 5.500 Höhenmeter im Abstieg, 87 Kilometer und fünf Etappen zurückgelegt. Von der Tibethütte am Stilfserjoch mit eindrucksvollen Blick auf den Ortler ging es auf den 3.905 m hohen Scorluczzo.

Weiter auf steinigen Bergrücken, vorbei an Schützengräben, bis zum Kriegsdorf „Filone dei Mot“, ein Militärdorf aus dem Ersten Weltkrieg auf 2.773 m Höhe. Blumige Almwiesen verzauberten die Schärdinger Hochgebirgler am zweiten Tag. Nach dem Rifugio Campo veränderte sich aber das Gelände zunehmend: In steilen Serpentinen ging es schließlich auf schroffigen Passagen zum Rifugio Quinto Alpini (2.878m) hinauf. Bei der dritten Etappe ging es in Richtung des höchsten Bergs von Trentino, den mächtige Monte Cevedale. Am vierten Tag entfaltete sich die Natur in ihrer ganzen Schönheit. Die letzte Etappe verlangte nochmals viel Ausdauer, musste doch ein überaus anspruchsvoller, teils gesicherter Bergpfad auf den Boccetta dei Tre Signore absolviert werden.

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