Messerattacke in OÖ: Verdächtiger schweigt zu den Vorwürfen

Hinter der idyllischen Fassade dürfte seit langem ein Familienstreit geschwelt haben
73-Jähriger soll auf Tochter und Schwiegersohn eingestochen haben. Das Motiv: Streitigkeiten über Wohnverhältnisse.

Ein 73-Jähriger soll Samstagnachmittag in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) versucht haben, seine 48-jährige Tochter und ihren gleichaltrigen Ehemann zu töten. Er wird verdächtigt, mit einem Messer das Paar schwer verletzt zu haben, es wurde in ein Linzer Krankenhaus eingeliefert. Nach der Attacke soll der Pensionist einen Suizidversuch begangen haben. Sonntagnachmittag wurde die U-Haft über den Mann verhängt. Als Motiv geht das Landeskriminalamt von einem jahrelangen Streit über Besitz- und Wohnverhältnisse des Wohnhauses aus.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, schweigt der Verdächtige bisher zu den Vorwürfen. Der 73-Jährige war nach seiner Festnahme zuerst in die forensische Abteilung im Neuromed-Campus Linz eingeliefert worden. Er hatte sich auch selber oberflächlich verletzt und Suizidgedanken geäußert, erklärte eine Sprecherin. Wie schon bei seiner ersten Befragung durch die Polizei machte er auch bei seiner gerichtlichen Einvernahme Sonntagnachmittag keine Angaben zu den Geschehnissen.

Laut Ermittlungen der Polizei dürfte sich der 48-jährige Schwiegersohn gegen 13.00 Uhr im Zwischengeschoß des Hauses am Balkongeländer angelehnt haben, als der Beschuldigte ihm offenbar vom darüberliegenden Balkon ein zwei Kilo schweres Waagengewicht auf den Kopf warf. Danach ging der 73-Jährige nach unten zu Schwiegersohn und Tochter, soll sie mit zwei Messern attackiert und verletzt haben.

Flucht zu Nachbarn

Mit Hilfe eines Nachbarn konnten die Verletzten über den Zaun zu einem anderen Nachbarn flüchten. Dort verschanzten sie sich, bis die Polizei kam. Sie wurden schwer verletzt in ein Linzer Krankenhaus eingeliefert.

Messerattacke in OÖ: Verdächtiger schweigt zu den Vorwürfen

Der 73-Jährige wurde, so die Polizei weiter, im Haus festgenommen. Weil er nach mehreren Aufforderungen ein Messer nicht habe weglegen wollen, setzten die Polizisten einen Taser ein. Laut Auskunft eines Polizeisprechers wurde auch der Tatverdächtige ins Krankenhaus gebracht, er dürfte versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Wann erste Befragungen stattfinden werden, war vorerst noch unklar.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich

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