Ein Menü mit Kapuzinerkresse regt die Liebe an

Die Samen der Brennessel stärken das Immunsystem
Nun ist die Hochzeit der Kräuter. Sammeln für den Winter ist angesagt. Von Ursula Asamer.

Um die Wildkräuterkraft auch im Winter nutzen zu können, muss in der Hochzeit des Sommers geerntet werden. Neben Wildkraut, Blättern und Blüten sammeln wir auch Samenstände die als Würze, zum Keimen auf der Fensterbank im Winter und zum Aussäen im Frühjahr genutzt wird.

Wegerichsamen

Die grünen Samenstände des Spitzwegerichs können schon vor der Reife als Knabberei genossen werden. In Knoblauchbutter gedünstet auch als außergewöhnliche Gemüsebeilage. Für falsches Pilzrisotto und Kartoffelsuppen können die frischen oder getrockneten Samenstände als Geschmacksgeber verwendet werden.

Anissamen

Anis ist für alte Knaben, die keine rechte Lust mehr haben. Ob als Brotwürze, für weihnachtliche Kekse oder als Beruhigungsmittel für den Magen, wie die Volksheilkunde weiß. Anis in Öl angesetzt ist nicht nur ein aromatisches Salatöl, dieses Ansatzöl kann auch zum Desinfizieren von gesäuberten Vogelhäuschen und -Brutkästen verwendet werden, es vertreibt Parasiten. Dill-, Fenchel- und die Samen vom Echten Kümmel sind wichtige Würzen für vielerlei Speisen.

Kapuzinerkresse

Flor d’amor ist eine anregende Liebespflanze. Die Samen in Honig eingelegt, gelten als Aphrodisiakum. In Himbeeressig mariniert sind sie ein besonders geschmackvoller Scharfmacher. Die Blüten als Dekoration zum Liebesmenu sind nicht nur ein Hingucker, Sie werden bei einem Menu mit Kapuzinerkresse nicht lange bei Tisch sitzen.

Die Samen vom Franzosenkraut, von Schaumkrautarten und vom Guten Heinrich sind im Winter zur Keimlingsaufzucht geeignet. Ganz wichtig sind auch die Samen der Großen Brennnessel, die neben ihrer immunsystemstärkenden Wirkung auch als Potenzmittel für Männer gelten. Zur Ergänzung des Jahressalzes bieten sich saisonal der Gemeine Beifuß, Wilder Dost, Gänsefingerkraut Potentilla anserina, Echtes Labkraut und alle Küchenkräuter an.

Gegen Fieberblasen

Um die Wildkräuterapotheke zu bestücken, benötigen wir jetzt auch Braunellenblüten, Kraut und Blüten vom Stinkenden Storchschnabel und Zitronenmelisse zum Ansetzen eines alkoholisch wässrigen Auszuges zum Hintanhalten von Fieberblasen in der Erkältungszeit. Dazu die Kräuter in 43 % Alkohol ansetzen und für 21 Tage ausziehen lassen. Abseihen und in dunklen Fläschchen lagern. Beim ersten Kribbeln und Anzeichen von Fieberblasen die Stellen damit betupfen.

Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur- und Landschaftspflegerin

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