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Manfred Haimbuchner: Staatsmännischer blauer Doppelstratege
Haimbuchner will die FPÖ in Oberösterreich koalitionsfähig halten.
Manfred Haimbuchner ist seit sechs Jahren LH-Stellvertreter in OÖ und will das auch nach dem Wahltag bleiben. Auf Plakaten prangte mit staatstragendem Unterton ein "Nur mit uns" die "Heimat schützen" und "Sicherheit regiert".
Schwere Erkrankung
Der 42-Jährige unterscheidet sich im Stil nicht unwesentlich von jenem seines Bundesparteichefs Herbert Kickl. In Sachen Corona liegt der daran schwer Erkrankte und Genesene nicht ganz auf Bundeslinie, was ihm im Wahlkampf einen Spagat abverlangte.
Doch wandlungsfähig ist der "Alte Herr" des Corps Alemannia Wien zu Linz: Verbindlich in der politischen Arbeit mit dem ÖVP-Regierungspartner, polternd im Bierzelt zum 1. Mai auf dem Urfahranermarkt und am Politischen Aschermittwoch in der Rieder Jahnturnhalle. Und auch wenn er als Vertauter Norbert Hofer galt, absolvierte er mit Kickl im Doppelpack in Oberösterreich alle großen Wahlkampfauftritte.
Rechts der Mitte, aber koalitions- und regierungsfähig - so würde Haimbuchner die FPÖ auch auf Bundesebene gerne ausgerichtet sehen. Zwar wurde er bereits mehrmals selbst als möglicher Joker für blaue Notfälle auf Bundesebene gehandelt - ihn selbst zog es aber nie nach Wien.
Letzte ihrer Art
Schließlich hat er in Oberösterreich einiges aufgebaut: Seit einem Wahlerfolg im Jahr der großen Flüchtlingswelle 2015 - Verdoppelung des Stimmenanteils auf 30 Prozent - ist Haimbuchners Landesgruppe Teil einer schwarz-blauen Koalition auf Landesregierungsebene, mittlerweile die letzte dieser Art in Österreich.
Der studierte Jurist ist als Sohn eines eingefleischten FPÖ-Bürgermeisters mit der Politik aufgewachsen. Der verheiratete Vater eines Sohnes und begeisterte Jäger ist seit 2003 Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Steinhaus bei Wels, war zwischenzeitlich Nationalratsabgeordneter und seit 2009 Landesregierungsmitglied.