Linzer Black Wings: Meistertitel als Fernziel

Linzer Black Wings: Meistertitel als Fernziel
Die Linzer Eishockey-Profis setzen auf junge Österreicher statt auf teure Legionäre

von Gerhard Marschall

In Linz ist wieder die Eiszeit angebrochen. Genauer gesagt in der Donauparkhalle, wo die Eishackler von Steinbach Black Wings ihre Heimstätte haben. Die neue Saison ist noch jung, der Start verlief für die Linzer so lala. Nach dem 3:2-Auftaktsieg bei Ljubljana in der Verlängerung wurde die Heimpremiere gegen Villach verloren.

Zwar gingen die Blackies in Führung, am Ende hieß es aber 4:2 für die Kärntner. Die nutzten ihre wenigen Chancen konsequenter als die Gastgeber. Präsident Peter Nader (53) ist dennoch alles in allem zufrieden. Wichtig ist ihm im Moment, dass wieder viele Fans kommen und guten Sport geboten bekommen.

„Das ist unser wahres Ziel, dass die Burschen begeisterndes Eishockey spielen.“ Das soll am Sonntag erneut der Fall sein, wenn die Pustertaler Wölfe aus Südtirol in Linz gastieren. Danach sollte eine erste Standortbestimmung möglich sein. „Die Dichte in der Liga ist sehr groß“, weiß Nader: „Es werden alles harte Spiele.“ Deren 48 stehen im Grunddurchgang an. Geht es nach dem Boss, sollte dann nicht Schluss sein.

Linzer Black Wings: Meistertitel als Fernziel

Präsident Peter Nader

Das Erreichen des Meister-Play-offs nennt er „wünschenswert“. Von einem Muss mag er nicht sprechen, weil Erfolg nicht planbar sei. „Der stellt sich ein, wenn man gut arbeitet.“ Und das passiere auf allen Ebenen, ist Nader überzeugt: „Wir sind froh, dass wir Leute haben, die nicht kurzfristig und an sich, sondern an den Verein denken.“ Gemeint ist das in sportlichen Belangen hauptverantwortliche Quartett: Head Coach Philipp Lukas mit seinen Co-Trainern Mark Szücs und Jürgen Penker sowie Chefscout Rick Nasheim.

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Coach Philipp Lukas

Sie gehörten dem Meisterteam 2013 an und sollen den Klub Schritt für Schritt wieder ganz nach oben hieven. In der Sommerpause wurde der Kader punktuell verstärkt, speziell in der Defensive. Das Gros des A-Teams ist österreichisch. Nur sieben der 26 Spieler sind sogenannte „Imports“, erlaubt wären zehn. Mit einem großen Kern an Österreichern wieder zu den Top-Vereinen zu gehören, formuliert Nader das Ziel. Indem nicht ständig groß umgerüstet wird, soll sich ein fixer Stamm entwickeln, sodass sich das Publikum mit der Mannschaft identifizieren kann.

Zudem leistet man sich eine zweite Profimannschaft, die in der Alps Hockey League engagierten Steel Wings. „Das ist ein Investment in die Zukunft“, sagt der Präsident. „Wenn bei uns Spieler verletzt sind, wird nicht teuer neu eingekauft, sondern werden sie aus dem eigenen Nachwuchs ersetzt.“ Das Personalkonzept soll sich langfristig amortisieren.

Gute Stimmung

„Wir sind zuversichtlich, dass wir nachhaltig wieder um den Meistertitel mitspielen werden. Das geht nicht von heute auf morgen.“ Peter Nader, vor zwei Jahren zum Präsidenten gewählt, ist auch Geschäftsführer. „Es macht richtig Spaß“, ist er zuversichtlich.

Nach einer turbulenten Phase des öffentlich ausgetragenen Zwists samt sportlichem Absturz herrsche im Verein wieder gute Stimmung. „In den letzten zwei Jahren hat es immer nur Problembewältigung gegeben. Jetzt haben wir einen Zulauf an Sponsoren und Fans, es beginnt die Arbeit nach vorne.“

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