Bariton Martin Achrainer: „Ich will Farbe reinbringen“

Bariton Martin Achrainer: „Ich will Farbe reinbringen“
Der 46-Jährige singt im Musiktheater den Dr. Falke in Johann Strauss berühmtester Operette „Die Fledermaus“

15 bis 20 verschiedene „Fledermaus“-Aufführungen hat Martin Achrainer bereits gesehen. Zum zweiten Mal spielt er nun den Dr. Falke. Gestern feierte Johann Strauss’ berühmteste Operette Premiere in Linz.

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„Ich interpretiere meine Rollen gerne selbst, bin ein sprudelnder Quell’ und biete dem Regisseur immer allerhand Ideen an“, sagt der 46-Jährige. Dieser Zugang komme auch seiner Schauspielvergangenheit, Achrainer ist Absolvent des Max-Reinhardt-Seminars. Wie er an seine Stücke herangeht, verrät er im KURIER-Gespräch:

Bei Operetten gehe es um so viel mehr als Gesang, „wir tanzen, schauspielern, singen. Im Falle der Fledermaus bin ich ein singender Schauspieler“, analysiert Achrainer.

Die aktuelle Fledermaus, in der Achrainer mitwirkt, sei trotz aller Opulenz eine sehr klassische Inszenierung, kein Experiment.“.

Im Ausland

Seit 2008 ist der Bariton fixes Ensemblemitglied am Linzer Landestheater. Wenn er nicht hier an Produktionen mitwirkt, gibt er viele Konzerte im Ausland, etwa in der Schweiz und Frankreich. Seinen Lebensmittelpunkt teilt der gebürtige Tiroler zwischen Linz und Wien auf. „Dort leben mein Mann und mein vierjähriger Sohn.“.

Jede freie Minute abseits des Theaters gehöre seiner Familie, „ich versuche wirklich, als Vater präsent zu sein. Wir erziehen unseren Sohn gemeinsam mit seiner Mama zu dritt, das ist natürlich ein Spagat. Umso wichtiger ist mir ein stabiles, privates Umfeld.“

Am Landestheater stehen in den kommenden Monaten zwei Projekte für Achrainer an: Die beiden Opern „Cavalleria Rusticana/Pagliacci“, die gemeinsam aufgeführt werden mit der Premiere am 18. 11. Und die Uraufführung von „Benjamin Button“ im April 2024: „Uraufführungen sind immer besonders toll. Die Köpfe sind freier, nichts ist besetzt. Man kann den Rollen seinen eigenen Stempel aufdrücken.“

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