Alltag mit autistischem Sohn: "Fragen sind sein Lebensinhalt"
Wohin gehst du? Was machst du heute? Und was morgen? Hast du einen Mann und Kinder? Bist du mit dem Auto da? Was hast du gegessen?
„Max’ Leben besteht aus Fragen. Hunderten Fragen. Jeden Tag. Das ist sein Lebensinhalt“, erklärt seine Mutter, Birgit Kubik. Ein Dialog sei kaum möglich, trotzdem sei es wichtig, darauf einzugehen. Das sei seine Art in Kontakt zu treten und Aufmerksamkeit zu bekommen.
➤ Mehr lesen: Leben als Autist mit drei Persönlichkeiten: "Ich hasse Zahlen"
Max Kubik ist 19 Jahre alt, arbeitet seit drei Jahren in einer Werkstätte der Lebenshilfe in Einzelbetreuung. Seit Kurzem lebt er in einer vollbetreuten Wohngemeinschaft in Linz. „Das ist ein Geschenk für uns alle. Er ist dort auch entspannter als bei uns daheim. Es ist alles sehr frei.“
Wie es ist, ein autistisches, mehrfach behindertes Kind mit zahlreichen Zwängen und einer ADHS-Diagnose aufzuziehen, hat sich Birgit Kubik von der Seele geschrieben, „es war sehr erleichternd“. Entstanden ist dabei das Buch „In seinem Element“, das kürzlich im Tyrolia Verlag veröffentlicht wurde.
„Niemand weiß, wie der Alltag bei uns abrennt, das muss raus, das müssen die Menschen wissen.“ Die Familie habe selbst viele Bücher und Erfahrungsberichte von Autisten gelesen, „man kann sich aus jedem Buch etwas mitnehmen. Vielleicht kann sich ja auch jemand was aus meinem Buch mitnehmen, nicht nur betroffene Familien, sondern auch Pädagoginnen und Therapeuten“.
Kommentare