Silvester in Linz: Mit viel Kultur ins neue Jahr

Betteloper
Das Strauß-Ensemble spielt im Musiktheater, die Bettleroper wird im Schauspielhaus aufgeführt, das Brucknerorchester spielt Strauß und Maurice Ravel im Brucknerhaus.

von Werner Rohrhofer

Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, vom alten ins neue Jahr zu wechseln. Das Musiktheater lädt am 31. Dezember um 17 und um 20 Uhr zu einem Silvesterkonzert mit dem Johann Strauß Ensemble. 

Dieses wurde 1985 von Mitgliedern des Brucknerorchesters Linz gegründet. Programmatisch steht man einerseits in der Tradition der Strauss-Familie und der Wiener Musik, andererseits sind aber auch Komponisten der heutigen Zeit mit ihren Werken im Repertoire des Ensembles vertreten.

Zahlreiche Auftritte im In- und Ausland bis hin zu Tourneen nach China und Australien prägen die Erfolgsgeschichte der Linzer Musiker. Die Silvesterkonzerte werden von Russel McGregor dirigiert und moderiert, mit dem das Ensemble seit 2004 zusammenarbeitet. Der gebürtige Engländer und studierte Geiger lebt seit 1992 in Wien, er erweist sich nicht nur mit der Violine als Star, sondern versteht es auch, mit seiner Moderation das Publikum zu begeistern. Strauß steht auch im Mittelpunkt des Konzertes von Josef Sabatini und seinen Philharmonics beim Silvesterkonzert im Linzer Brucknerhaus.

Die Bettleroper

Im Schauspielhaus an der Promenade gibt es zu Silvester „Die Bettleroper“ von Susanne Lietzow und Gilbert Handler, die die ewig gültige Satire von John Gay auf Bürgertum und Londoner Unterwelt aktualisiert haben. Die Oper hatte am Freitag Premiere. Ein bekanntes Stück anderer Art gibt es zu Silvester im Theater Phönix zu sehen: „Kasimir und Karoline“ (entstanden 1932) von Ödön von Horvath in einer aktualisierten Inszenierung von Bernd Liepold-Mosser, für den Kasimir und Karoline „ein Sprachkunstwerk ist, das als Volksstück daherkommt“. So auch die Umsetzung, die zwar auf die ursprüngliche Oktoberfest-Szenerie nicht verzichtet, aber die „existenzielle Zeitlosigkeit“ und das „generelle Krisengefühl bei jungen Menschen“ herausarbeitet.

Madita

Astrids Lindgrens Geschichten sind derzeit als Familienoper Madita im Linzer Musiktheater zu sehen.

Das Theater Tribüne setzt ganz auf Humor mit dem Abend „Einsam.Zweisam.Dreisam“, einem Mix aus Schauspiel und Musik in der Regie von Cornelia Metschitzer mit Jakob Griesser, Lisa Kröll und Rudi Müllehner. „Handfestes und Hochgeistiges, Herzerwärmendes und Satirisches, Dialog und Lieder“, verspricht die Tribüne für den 31. Dezember. Auf vermeintlich sicherem klassischem Weihnachtsboden bewegt sich das Theater in der Innenstadt mit „Ich glaub, mich scrooged ein Elch“ nach der bekannten Geschichte von Charles Dickens. Tatsächlich geht aber bei der Schauspieltruppe, die das Ganze realisieren will, so ziemlich alles schief – zum Ärger der Protagonisten und zum Gaudium des Publikums. Buch Sandra Bell, Regie Raphael Stompe. Das Linzer Kellertheater lädt auch zu Silvester zur diesjährigen Produktion „Außer Kontrolle“, der Farce von Ray Coonay in der deutschen Fassung von Nick Walsh, ein. Die Turbulenzen des verheirateten Ministers, der ausgerechnet mit der Sekretärin des Oppositionsführers eine Nacht im Hotel verbringt, sorgen schon für komödiantischere Szenen.

Am 1. Jänner spielt das Brucknerorchester um 17 Uhr im Brucknerhaus unter anderem Maurice Ravel beim Neujahrskonzert.

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