Lawine schottet Ranger seit Tagen in Nationalpark Kalkalpen ab
Im Nationalpark Kalkalpen ist die Zufahrt zu einer Familie seit Tagen versperrt, nachdem Ende Februar eine Nassschneelawine auf einer Gemeindestraße abgegangen ist. Der Ranger des Nationalparks, Michael Kirchweger, beschloss, im Forsthaus, dem Sitz des Nationalparks, zu bleiben.
Die Lawine versperrt die Gemeindestraße in den Bodinggraben bei Molln (Bezirk Kirchdorf). Zu Fuß ist es jedoch möglich in den Ort zukommen, sagte Bürgermeister Friedrich Reinisch (ÖVP) gegenüber dem KURIER. Der Ranger ist für die Wildtiere zuständig, welche auch gefüttert werden müssen. "Daher wird er diese Strapazen auf sich nehmen", sagte Reinisch.
Kein Strom und Telefonverbindung
Die Familie hat derzeit keinen Strom und keine Telefonverbindung, geht aus einem ORF Bericht hervor. Es musste ein Notstromaggregat eingerichtet werden. Die Familie bekam ein Satelliten-GPS-SOS-Gerät, damit bei einem Notfall eine Rettungskette in Gang gesetzt werden kann.
Nationalparkförster Walter Wagner sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: "Natürlich sind auch die Nahrungsvorräte der Familie schon etwas geschrumpft. Die Kühlversorgung hat auch nicht mehr funktioniert. Jetzt haben wir sozusagen eine Luftbrücke aufgebaut und die Familie mittels Hubschrauber versorgt."
Vor Monaten gab es bereits eine ähnliche Situation, bei der der Ranger über neun Tage "abgeschnitten" war. "Herr Kirchweger weiß, wie man in so einer Situaion umgeht," sagte Reinisch.
Kinder gehen normal zur Schule
Kirchweger ist erst vor wenigen Tagen mit dem Hubschrauber aus dem Park geflogen worden, um Lebensmittel zu holen. Er war am Dienstag auch bei Reinisch im Gemeindeamt, um die Lage zu schildern. Die Kinder der Familie sind laut dem Bürgermeister im Familienhaus im Ort untergebracht und gehen normal zur Schule.
Die Straße ist durch die Lawinenkommission gesperrt. Wann die Gemeindestraße geräumt werden kann, kann Reinisch noch nicht sagen.
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