Laufend dem neuen Jahr entgegen

Steinhammer (li.) erlief mit seinen Kollegen Ketema und Herzog bei der Europameisterschaft in Berlin Bronze im Marathon
Das alte Jahr wird im Land vielerorts sportlich mit Silvesterläufen hinauskomplementiert. Die Weltklasse misst sich in Peuerbach.

Die Bilder vom Silvesterlauf in São Paulo gehören zum Jahreswechsel wie das Feuerwerk in Sydney und das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Seit 93 Jahren laufen in der brasilianischen Stadt tausende Menschen dem alten Jahr davon und dem neuen entgegen. Der Silvesterlauf schlechthin in Oberösterreich ist jener von Peuerbach im Bezirk Grieskirchen, der heuer zum 38. Mal ausgetragen wird.

Begonnen hat alles in Natternbach. „Wir hatten ein Minus in der Vereinskasse“, erinnert sich Organisationschef Hubert Lang. Um den Kassier zu beruhigen, wurde eine neue Veranstaltung kreiert. 94 Läufer waren bei der Premiere am Start, mittlerweile sind es nahezu zehnmal so viele. Volksläufe zu Silvester hätten einen speziellen Reiz, benennt Lang den Grund für den Boom: „Viele möchten am letzten Tag des Jahres etwas für die Gesundheit tun.“

In Peuerbach – Start und Ziel vor dem Schloss – sind acht Runden à 850 Meter zu absolvieren. Firmen, Vereine, Freunde, Familien können sich in der Staffel (je eine Runde) messen. Veredelt wird die Veranstaltung durch den „Lauf der Asse“. Mittlerweile zählt Peuerbach zu den ersten Adressen für Top-Athleten.

„Wir sind sicher einer der am besten besetzten Silvesterläufe“, freut sich Lang. Bei den Männern wird es jedenfalls einen neuen Sieger geben. Die beiden Kenianer Isiah Koech und Davis Kiplangat haben gute Chancen, ihren Landsmann Victor Chumo abzulösen. Er hat zuletzt viermal hinterein ander gewonnen, ist dieses Mal aber nicht am Start. Doch die heimische Konkurrenz ist stark. Komplett vertreten ist das österreichische Trio, das bei der Europameisterschaft im August in Berlin die Bronzemedaille im Marathon-Teambewerb erlaufen hat: Lemawork Ketema, Peter Herzog und Christian Steinhammer. Ein Wiedersehen gibt es mit der Peuerbach-Siegerin 2012 und 2013, Amela Terzic aus Serbien.

Besonders gespannt ist Lang auf den Auftritt von Alina Reh, die als das deutsche Lauftalent gehandelt wird. Die 21-Jährige hat bei der Europameisterschaft über 10.000 Meter Platz vier belegt. Imposant ist in Peuerbach jedes Jahr das junge Starterfeld mit bis zu 400 Läufern. „Es gibt in ganz Österreich keinen Silvesterlauf mit mehr Kindern“, sagt Lang. Alle, ob Kinder oder Erwachsene, die die Ziellinie passieren, werden mit dem „Goldenen Laufi“ belohnt. Und auch für Unterhaltung abseits des Sports ist gesorgt. Die Band „Superfeucht“ soll für Silvesterstimmung sorgen.

Laufend dem neuen Jahr  entgegen

Marathon-EM-Dritte: Ketema, Steinhammer, Herzog (v. li.)

Linzer Innenstadt

Mehr als 1000 Teilnehmer werden wiederum zum Linzer Silvesterlauf erwartet, der ebenfalls zu den traditionsreichen Sportevents zum Jahresfinale zählt. Der drei Kilometer lange Kurs führt vom Hauptplatz durch die Innenstadt: über die Landstraße bis zum Volksgarten und via Herrenstraße – vorbei am Dom – retour. Die Streckenlänge ist den Altersklassen angepasst. Der Hauptlauf geht über drei Runden, Hobbyläufer und Nordic-Walker absolvieren eine Runde, Bambini laufen eine kleine Hauptplatzrunde (120 Meter).

Welser Silvester-Run

Zum 13. Mal findet der Welser Silvester-Run statt, der sich nach dem Motto „Laufen macht Spaß“ an alle Altersgruppen richtet. Der Start ist auf dem Stadtplatz, das Ziel auf dem Minoritenplatz. Der Nachwuchs läuft eine Youngster-, Schüler- oder Silvestermeile über 250 bis 1609 Meter. Die Route für die Nordic-Walker (3400 Meter) führt entlang der Traun, der Hauptlauf geht über drei Runden und fünf Kilometer. Über die selbe Distanz laufen die ganz Sportlichen, allerdings mit Richtzeit (Frauen 23 Minuten, Männer 20 Minuten). Für alle gibt es zur Belohnung Medaillen. Erlaubt und erwünscht ist auch Maskerade: Die drei originellsten Verkleidungen werden, unabhängig von Zeit und Platzierung, prämiert.

Am Traunsee entlang

Mit einer prächtigen Kulisse kann der Silvesterlauf in Gmunden aufwarten, der zum dritten Mal ausgetragen wird. Um 14 Uhr wird auf dem Stadtplatz gestartet. In vier Runden zu gut 1,5 Kilometern geht es die Esplanade rauf und runter. Achtung: das Starterfeld ist mit 300 Anmeldungen limitiert. Für alle, die die Ziellinie passieren, gibt es eine kulinarische Finisher-Medaille.

Aurolzmünster

Mit einer Besonderheit kann der „Münsterer Silvesterlauf“ in Aurolzmünster im Bezirk Ried/I. aufwarten. Der Startschuss wird – bodenständig – aus einem Jagdgewehr abgefeuert. Die sieben Kilometer lange Route führt querfeldein rund um den Markt. Vor den Läufern gehen die Nordic-Walker auf den Parcours. „Nicht Hundertstelsekunden stehen bei uns im Vordergrund, sondern der Spaß“, beschreibt Organisatorin Sonja Hochhold das Motto. Alles neu mit Genuss „Alles neu“ lautet die Devise in Feldkirchen im Bezirk Urfahr-Umgebung. Um im siebenten Jahr des Bestehens nicht in Routine zu erstarren, wurde der Silvesterlauf quasi neu erfunden: keine Anmeldung, keine Startgebühr, keine Zeitnehmung – dafür jede Menge Freude am sportlichen und gesellschaftlichen Miteinander.

Feldkirchen

Start und Ziel befinden sich beim Kulturzentrum, die knapp 3,3 Kilometer lange Runde ist zweimal zu laufen. Zum Abschluss wird in der Aula der Schule auf das kommende Jahr angestoßen und das zu Ende gehende gebührend verabschiedet. Rundum Genuss also.

Pucking

Für alle Altersgruppen etwas gibt es bei dem von den Naturfreuden und von der SPÖ organisierten Silvesterlauf in Pucking im Bezirk Linz-Land. Es gibt Bewerbe für Bambini, Kinder und Jugendliche, die Streckenlänge ist gestaffelt (150 bis 2.000 Meter). Der Hauptlauf – drei Runden – geht über fünf Kilometer, die Nordic Walker müssen 3,2 Kilometer bewältigen.

Schenkenfelden

Der ein Kilometer lange Kurs in Schenkenfelden ist viermal zu umrunden, der Nachwuchs läuft 400 bzw. 800 Meter. Begleitet wird die Veranstaltung von einer Warm-up-Party für die Silvesternacht.

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