Kräutertee, kein Schnaps

Ernährungs- und Sportmedizinerin Silke Kranz
Der positive Spirit von 2021 geht weiter. Endlich geht es mit den Corona-Impfungen los, sodass die Hoffnung besteht, dass wir die Pandemie langsam in den Griff bekommen.
Ich bin positiv überrascht, wie gut im neuen Jahr das Homeschooling bei meinem Sohn organisiert ist. Die Schüler haben zum einen täglich Video-Konferenzen, zum anderen einen Online-Stundenplan, der einem realen entspricht und wo die Arbeitsaufträge auch auf die Dauer der einzelnen Einheiten abgestimmt sind. So habe ich nun seit März endlich wieder das beruhigende Gefühl, dass die Ausbildung meines Sohnes weitergeht.
Tagesausflüge
Auch im Privaten holen viele nun das Beste aus dieser Ausnahmesituation heraus und machen mit ihren Familien zum Beispiel Tagesausflüge zum Skifahren. Das Pistenvergnügen ist bei den meisten zwar kürzer, weil der Einkehrschwung wegfällt, dafür fallen die Carving-Schwünge länger aus, weil sich nicht so viele Skifahrer wie sonst auf den Bergen tummeln. So muss man sich derzeit um die Verpflegung wohl oder übel selbst kümmern. Die Hütten-Klassiker Kasnocken und Germknödel kann man schlecht einpacken, was also mitnehmen? Auf alle Fälle einen Rucksack, in dem sich eine Thermoskanne mit Tee befindet. Meine Empfehlung ist Kräutertee mit frisch gepressten Orangen oder Zitronen und Honig gesüßt. Das wärmt, liefert Energie und schmeckt vor allem gut.
Alkohol wärmt nur für den Moment
Auf den Schuss Rum oder Schnaps darin sollten Sie ebenso wie auf den Flachmann verzichten. Im ersten Moment fühlt sich der Alkohol zwar wärmend an, allerdings führt er auch zu einer kurzfristigen Erweiterung der Gefäße, sodass im Endeffekt Finger und Zehen schneller kalt werden. Und das ist der Killer für jegliches Skivergnügen. Die optimale feste Nahrung stellt eine größere Herausforderung dar, denn in ein halb gefrorenes Käsebrot zu beißen oder Müsliriegel zu lutschen, verdirbt den Appetit. Wahrscheinlich ist es tatsächlich besser, ausgiebig zu frühstücken, zwischendurch ein Stück Schokolade oder ein Zuckerl zu lutschen, damit die Oberschenkel ihren Kraftstoff Zucker bekommen, und dann im Auto eine Jause zu verzehren oder sogar Suppe aus einer weiteren Thermoskanne zu trinken.
Natürlich ist es bequemer in eine Hütte einzukehren, und auch ich freue mich schon wieder auf eine dampfende Kaspressknödelsuppe, aber sehen wir es im Sinne des 2021er-Spirits positiv: Es hat auch Abenteuer-Charakter! Viel Spaß und Berg frei!
Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell.
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