Klubliebe geht über die Heimatliebe

Heinz Oppitz mit seinem Sohn im Wembley-Stadion
Der Welser Anwalt Heinz Oppitz ist Obmann des österreichischen Anhängerklubs von Manchester United.

Eine der Kathedralen des Fußballs ist Old Trafford, Wallfahrtsort für die Glaubensgemeinschaft United. Heinz Oppitz aus Wels ist eines ihrer praktizierenden Mitglieder. Der 57-jährige Welser, Rechtsanwalt von Beruf, ist Obmann des 2009 gegründeten First Manchester United Supporters Club Austria. Der Verein zählt rund 160 Mitglieder in ganz Österreich. Angefangen hat alles 2007. Oppitz hat damals Sohn Jakob, United-Fan von klein auf, zum elften Geburtstag einen Matchbesuch geschenkt. Da ist die Begeisterung auf den Vater übergesprungen: das Stadion, die dichte Atmosphäre, die Fankultur, die Gesänge. „Und der englische Fußball hat mich schon immer interessiert.“

50-mal in Old Trafford

Zwischen 40-und 50-mal ist er seither nach Old Trafford gepilgert. Hin und wieder unterstützt er den Klub auch bei Auswärtsspielen. So war er 2009 in Rom dabei, als United im Endspiel der Champions League dem FC Barcelona 0:2 unterlag. Zwei Jahre später standen ein ander die beiden Teams im Finale in London wieder gegenüber. Oppitz war erneut dabei, wieder gewannen die Spanier. Fan zu sein heißt auch leiden, das zuletzt sogar öfter. Seit dem Abgang des legendären Managers Sir Alex Ferguson mache der englische Rekordmeister eine schwierige Zeit durch, bedauert Oppitz: „Es ist nach wie vor ein Umbruch, obwohl der schon in die siebente Saison geht.“

Marathonläufer

Jetzt kommt Manchester United nach Linz, der LASK hat in der Europa League das Traumlos gezogen. Mangels Chance auf Karten wird Oppitz vor dem Fernseher sitzen und Daumen drücken. „Ich bewundere, was sie geschafft haben“, zollt er dem LASK Respekt. „Aber bei diesem Spiel halte ich zu United. Es ist eine Klubliebe und keine Heimatliebe.“ Ehefrau Martina habe Verständnis für die Leidenschaft, ist Oppitz dankbar. Schließlich schlage sein Freizeitherz nicht nur für den Fußball, „ich habe immer wieder zeitaufwendige Hobbys.“ Momentan ist es der Marathonlauf. Heute ist freilich Fußball angesagt: Stadtderby gegen City.

Autor: Gerhard Marschall

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