Weil der Theaterstadel in Rainbach (Bez. Schärding) vermehrt zu einem Kulturort werden soll, sei man auch für spannende Co-Produktionen offen. Und so bringt der Kulturverein Schärding am kommenden Sonntag „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus auf die Bühne. Es liest der Schauspieler Karl Markovics, musikalisch begleitet vom Ensemble Pro Brass.
Errichtet wurde der Theaterstadel vom Schriftsteller-Ehepaar Friedrich Ch. und Roswitha Zauner Nach dem Tod der Eltern haben sich die Kinder Anne, Agnes, Christa und Jakob entschlossen, das Projekt weiter zu betreiben. Dies allerdings nicht im Sinne von bloßer Bewahrung, sondern mit dem Anspruch, die Stücke des Vaters gemäß ihrer Zeitlosigkeit in das Heute zu transformieren. Dieser Wandel kommt neuerdings auch im Namen „Rainbacher Spiele“ zum Ausdruck.
Irrige Assoziationen
Die bisherigen „Evangelienspiele“ hätten mitunter wohl zu irrigen Assoziationen geführt und „Leute abgeschreckt, weil sie sich etwas Falsches vorgestellt haben“, vermutet Anne Zauner. Richtig sei vielmehr: „Der Vater hat Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament dramatisiert, aber allgemeingültig und nicht religiös.“ Anne Zauner ist stellvertretende Geschäftsführerin des Literaturhauses Wien und steckt bereits in der Vorbereitung des Rainbacher Theatersommers. Heuer wird unter Regie von Babett Arens „Noah“ uraufgeführt. Es handle sich um eine Gratwanderung zwischen Visionär und alkoholkrankem, altem Mann, verrät Zauner: „Noah ist sich nicht ganz sicher, ob er die Stimme Gottes gehört oder einen Schluck Wein zu viel getrunken hat.“ In der Hauptrolle wird Thomas Kamper zu sehen sein. Premiere ist am 4. Juli.
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