In Ried ist Feuer am Dach

Torhüter und Kapitän Thomas Gebauer bietet selbst gute Leistungen, aber seine Vorderleute lassen aus
Erste Liga. Nach der Niederlage gegen Hartberg ist der angestrebte Aufstieg in weite Ferne gerückt

Dunkle Wolken ziehen über die Rieder Kicker. Nach der Niederlage gegen den TSV Hartberg Freitagabend mit 0:1 ist nun wirklich Feuer am Dach. Seit dem 17. November hat der Winterkönig nicht mehr gewonnen. Trainer Lassaad Chabbi hat die Mannschaft umgebaut, aber die Umstellungen halfen wenig. „Die Mannschaft hat alles gegeben, ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Es wurde uns ein Elfmeter verwehrt“, so Chabbi zum KURIER. Dass die Mannschaft verunsichert gewesen sei, sei in dieser Situation normal, „das Spiel war ein gutes Lebenszeichen“.

Kritik am Trainer

Mit dem knappen aber verdienten Sieg hat der TSV Hartberg nun den SV Ried in der Tabelle überholt und steht jetzt auf dem Relegationsplatz. Für die Innviertler und vor allem Trainer Chabbi ist es nun sehr eng geworden. Die Mission Wiederaufstieg ist in Gefahr. In der Länderspielpause seien viele Gespräche geführt worden, sagt Kapitän Thomas Gebauer im Gespräch mit dem KURIER. „Nach dem Abstieg musste sich die Mannschaft zu Beginn der Herbstsaison erst finden. Der Kader hat aber Potenzial.“

Gebauer zählt aktuell zu den erfahrensten Rieder Spielern. Er hat schon einige sportliche Krisen miterlebt. „Aktuell haben wir eine Phase, wo wir die Ergebnisse nicht abliefern. Der Verein betreibt aber nach wie vor einen hohen Aufwand, um wieder in die Bundesliga zu kommen.“ Dank des Kaders könne der Aufstieg durchaus erreicht werden, meint Gebauer. „Wir haben mit Thomas Reifeltshammer und Marcel Ziegl, die rund 200 Bundesliga-Spiele absolviert haben, einige erfahrene Spieler.“ Aktuell sei die SV Ried leicht auszurechnen. „Deswegen müssen wir es schaffen, wieder variabler zu werden.“

Trainer Chabbi ruft dazu auf, Ruhe zu bewahren und möchte an seinen Trainingsmethoden, die bis zum Winter erfolgreich waren, nicht viel verändern. „Die Spieler wissen, worum es geht. Wir werden so trainieren, wie wir bis jetzt trainiert haben. Ich kann über keinen Spieler sagen, dass er sich nicht gut vorbereitet hätte. Ich bin überzeugt, dass wir mit demselben Training wieder bessere Ergebnisse bringen.“

Nach den sieglosen Spielen in der letzten Zeit ist die Kritik an Chabbi immer lauter geworden. Er hätte zu wenig Erfahrung, wird behauptet. Der Tunesier setzt sich zur Wehr: „Im letzten Jahr wurde ich mit Austria Lustenau Herbstmeister und Winterkönig.“ Im Fußball ginge es oft sehr schnell, sagt er. „Wenn du fünf Spiele gewinnst, bist du ein guter Trainer, wenn du darauf drei Spiele verlierst, bist du ein schlechter Trainer. Ich verstehe, dass sich die Leute aufregen, aber ich lese schon lange keine Zeitungen mehr.“ „Ich versuche alles richtig zu machen und am Schluss möchten wir erfolgreich sein, das ist unser Ziel.“

Dafür brauchen die Wikinger eine enorme Steigerung, ansonsten könnten für den Rieder Profifußball bald die Lichter ausgehen.

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