Hochzeiten und Kindersegen im Schloss Mattighofen

Einmal war St. Peter am Hart bei Braunau historisch bedeutsam. Marie-Louise von Österreich wurde dort als Braut Napoleons der französischen Delegation übergeben. Bei der Eröffnung der Landesausstellung in Mattighofen gestern, Samstag, nannte Ausstellungsleiter Philipp Herzog dieses Beispiel für politisch motivierte Ehen. Diese waren bezeichnend für die Beziehungen zwischen Habsburgern und Wittelsbachern. Rund 400 Gäste wohnten trotz der Sommerhitze der Eröffnung bei.
Alle Festredner betonten die Aufgabe der grenzüberschreitenden Veranstaltung als verbindendes Element. „Die Landesausstellung soll zusammenführen. In dieser Region, über Grenzen hinweg“, sagte Landeshauptmann Pühringer in seiner Ansprache. Er wies aber auch auf den nachhaltigen Effekt hin, darauf, „dass der gute Geist der Landesausstellung die Atmosphäre und das Klima zwischen Bayern und Oberösterreich für die Zukunft prägen wird“. Landeshauptmannstellvertreter Josef Ackerl lud dazu ein, die Gastfreundschaft des Innviertels zu genießen und „gleichzeitig in der Geschichte unterwegs zu sein und Land und Leute kennenzulernen“.
Die Bürgermeister der drei Ausstellungsorte Burghausen, Braunau und Mattighofen bestätigten, dass die jahrelangen Vorbereitungsarbeiten letztendlich so erfolgreich gelaufen seien, weil sie von einem freundschaftlichen Verhältnis und gegenseitiger Wertschätzung geprägt waren. Jeder sei von den Leistungen des anderen beeindruckt gewesen.
Schattenseiten
Im Schloss Mattighofen wird in den kommenden sechs Monaten die Zeit zwischen 1789 und 1815 beleuchtet. Die Zeit zwischen Französischer Revolution und Französischem Kongress. In den altehrwürdigen Gemäuern erlebt man Konflikte, Umstürze und sechs blutige Kriege. Schattenseiten und Entbehrungen im Leben der damaligen Zeit werden nicht verschwiegen. Viele betrafen weite Teile der Bevölkerung, wie die Kindersterblichkeit oder die mangelnde Schulpflicht. So zeigt die Landesausstellung die damaligen Wochenbetten und Kinder- und Klassenzimmer.
Für die Landesausstellung wurde das Schloss Mattighofen von den Österreichischen Bundesforsten angekauft, umgebaut und renoviert. Als Sitz des Rathauses, als Bildungs- und Kulturzentrum soll es auch in Zukunft Anziehungspunkt sein.
Mit der Krypta und dem Zinngießerhaus hat Mattighofen noch weitere sehenswerte Ausflugsziele zu bieten.
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