Hin und wieder Schokolade als Belohnung

Markus Brandl ernährt sich auf dem Rad hauptsächlich flüssig
Seit Dienstag radeln Ultrasportler beim Race Across America quer durch die USA. Ärztin Silke Kranz ist live mit dabei.

Wie versprochen melde ich mich heute aus den USA bei Ihnen. Ich bin mit einem österreichischen Team beim RAAM, dem Race Across America, das am vergangenen Dienstag in Oceanside, Kalifornien, gestartet wurde und bis nach Annapolis, Maryland, geht. Natürlich habe ich vorher gewusst, dass sich die AthletInnen Unglaubliches abverlangen müssen, aber dem Rennen live beizuwohnen, ist noch einmal etwas ganz Anderes.

Unter den Top 5

Mein „Schützling“ Markus Brandl schlägt sich bisher mehr als wacker und befindet sich permanent unter den Top Fünf. Wie die meisten der Topfahrer ist er die ersten 24 Stunden ohne Pause durchgefahren und hat während dieser Zeit unfassbare 632 Kilometer zurückgelegt. Unser Pacecar begleitet ihn bei jedem Tritt und versorgt ihn mit allem, was er benötigt. Abgesehen von Getränken und Elektrolyten bedeutet das auch noch, ihm die Zahnbürste oder Sonnencreme aufs Fahrrad zu reichen und ihn mit Nachrichten von zu Hause und seiner Lieblingsmusik bei Laune zu halten. Als Belohnung hat er sich selbst zusätzlich nach je 1000 Höhenmetern eine Rumkugel sowie nach je 300 Kilometern ein Toffifee verordnet.

Drei Schichten

Das Team arbeitet in drei Schichten: eine im Pacecar, eine aktiv im Wohnmobil, das wir immer wieder in Markus´ Nähe bringen, mit dem wir auch Einkäufe erledigen, und eine im Schlafmodus. Klingt anstrengend, ist es auch. Wobei wir uns diesen Gedanken nicht aussprechen trauen, ist doch nichts mit der Belastung vergleichbar, die Markus bewältigt.

Hin und wieder Schokolade als Belohnung

Ernährungsmedizinerin Silke Kranz versorgt den Extremsportler Brandl

Auf unserem Weg von Westen nach Osten durchqueren wir auch sehr einsame Gegenden und es gibt Orte, wo ein Weg von 70 Kilometern bis zum nächsten Supermarkt zurückgelegt werden muss. Ich habe schon von den sogenannten „Food Deserts“ in den USA gelesen, also Wüsten, in denen man nicht an frische Nahrungsmittel kommt. Nun habe ich sie gesehen – in diesen Geschäften finden Sie Tiefkühlware und Fertigessen, aber weder frisches Obst noch Gemüse. Nicht einmal Käse, nur einzeln verpackte Toastscheiben. Ähnlich verhält es sich mit Schinken. Würste für Hot Dogs gibt es jedoch genug.

Andere Dimensionen

Nach unseren ersten Dinner-Erfahrungen haben wir halb im Scherz beschlossen, dass ab sofort nur noch jeder zweite bestellen darf, denn die Portionsgrößen haben Dimensionen, die selbst für hungrige Österreicher nicht vorstellbar sind. Das erklärt die Dimensionen vieler Amerikaner.

Erfolgsnews aus Übersee

Unser Weg an die Ostküste dauert noch einige wunderliche und arbeitsreiche Tage, sodass ich mich hoffentlich nächste Woche mit Erfolgsnews wieder bei Ihnen melden werde.

Autorin: Silke Kranz

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