Heißer Fight auf der Gugl

Wer behält in Linz die Oberhand? Blau Weiß oder der LASK?
In der Politik sind die Präferenzen klar und streng nach Parteizugehörigkeit verteilt. Der LASK sei mit dem Sieg gegen Salzburg im ÖFB-Cup gut in die Saison gestartet, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).
Er rechnet mit einem großen Fußballfest. „Und für welche Mannschaft ich die Daumen drücke, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein.“ Wie hoch sein LASK gewinnen wird, mag Stelzer aber nicht vorhersagen.
Der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) sieht hingegen Blau-Weiß mit 2:1 voran. Sein Stellvertreter Martin Hajart (ÖVP) prophezeit erstens „einen Sieg für Linz“ und kontert naturgemäß mit einem umgekehrten 2:1. So viel zu Wünschen und Prognosen, doch alles beginnt bei Null zu Null – Ausgang offen.
Dinge zurechtrücken
Der LASK möchte unbedingt die Verhältnisse zurechtrücken und den Lokalrivalen überholen. Schon ein 1:0 würde genügen. Andererseits: Da schon einmal voran und zudem in der oberen Tabellenhälfte platziert, möchten die Blau-Weißen die Gugl jedenfalls ungeschlagen verlassen. „Aller guten Dinge sind drei“, glaubt Erich Haider, Generaldirektor der Linz AG, an das Gesetz der Serie. Schließlich habe Blau-Weiß die letzten beiden Derbys gewonnen – also 1:2.
Der LASK muss gewinnen
Der LASK müsse und werde mit 1:0 gewinnen, um die Chance auf die Top Sechs zu wahren, entgegnet Stefan Sandberger, Raiffeisen-Vorstand und designierter Präsident des OÖ Fußballverbands. Aber: „Das Spiel wird ganz eng, der LASK wird viel leiden müssen.“ Für Blau-Weiß sei hingegen mit einer Niederlage noch nichts verloren, und es könne zwei weitere Derbys geben. Auch Verbund-General Michael Strugl erwartet ein intensives Spiel, „und als Schwarz-Weißer hoffe ich auf einen LASK-Sieg“.
LASK in der Gesamtbilanz knapp vorne
Alles in allem sind die beiden Linzer Klubs bisher 86-mal aufeinandergetroffen, zum allerersten Mal in der Saison 1969/70 in der Nationalliga. So hieß damals die höchste Spielklasse. Der LASK gewann 5:0, der Gegner hieß SK VÖEST Linz. Der Werksklub wurde 1974 Meister und verwandelte sich in der Folge in mehreren Etappen zu Blau-Weiß. In der Allzeitbilanz liegt der LASK mit 34 Siegen bei 30 Niederlagen und 22 Niederlagen knapp voran. In Toren: 110 zu 97. „Verlieren ist sowieso verboten“, sagt Wolfgang Feichtenschlager, Obmann des Fanklubs LASKler. Er tippt auf ein 2:0. Die Mannschaft sei kompakter, zeige mehr Einsatz- und Laufbereitschaft als im Herbst.
Bürger hofft auf ein Unentschieden
„Die Ausgangslage ist spannend und ausgeglichen wie noch nie“, findet Helmut Mitter, Fanclub-Beauftragter von Blau-Weiß. Da Pessimist und Tiefstapler, rechne er mit einem „hart erkämpften 1:1“. ORF-Mann Hans Bürger, bekennender Blau-Weißer, schwankt: „Ich hoffe zumindest ein Unentschieden, rechne aber mit einem knappen Sieg des LASK.“
In den Führungsetagen der beiden Klubs reicht die Stimmungslage von Überschwang bis Schweigen. „Es wird ein heißer Fight“, ist Emporia-Eigentümerin Eveline Pupeter überzeugt. Sie sitzt im Vorstand von Blau-Weiß Linz und ist zuversichtlich. Ihre Mannschaft werde „leidenschaftlich kämpfen und verdient als 1:0-Sieger vom Platz gehen“. Beim LASK gibt man sich hingegen zugeknöpft: vom Präsidenten abwärts kein Tipp!
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