Händewaschen, Bewegung, Schlaf und Lachen helfen
Ein Ausflug auf den Plöckenstein tut der Gesundheit gut
In den letzten Tagen werde ich häufig gefragt, welche Wundermittel wir Ärzte benutzen, um während der Infektzeit nicht selbst zu erkranken. Zum Einen wundere ich mich selbst über mein Immunsystem, bin ich doch tagtäglich von einer Unmenge an Keimen umgeben und gerade am Zenit meines jährlichen Arbeitspensums. Dabei muss ich zugeben, dass ich als junge Turnusärztin sehr wohl häufiger darniedergelegen bin. Inzwischen habe ich mir offensichtlich ein dickes Fell zugelegt.
Das Wundermittel Nummer Eins gegen Keime ist wohl das Hände Waschen. Das hat schon Ignaz Semmelweis, ein österreichischer Arzt, vor zweihundert Jahren erkannt. Er führte beim medizinischen Personal Hygienevorschriften ein und konnte damit das Kindbettfieber drastisch reduzieren, was ihm auch den Namen „Retter der Mütter“ einbrachte. Sie müssen sich jetzt keinen Spender mit Desinfektionsmittel in jeden Raum hängen, regelmäßig gründliches Hände Waschen reicht völlig aus.
Vitamine
Meine beiden nächsten Tipps lauten: ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Achten Sie auf vitaminreiche leichte Kost, um Ihrem Körper genug Nährstoffe zuzuführen und ihn andererseits nicht allzu sehr zu belasten. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie fasten sollten. Sosehr das Fasten uns entlastet und mittel- bis langfristig stärkt, im ersten Moment kann es Sie schwächen und das Immunsystem angreifbar machen.
Zusätzlich zu dieser leichten Mischkost nehme ich derzeit ein Multivitaminpräparat ein. In der arbeitsamen Zeit kann ich meinen Vitaminbedarf nicht immer ausreichend decken, außerdem benötigen wir ein paar Mikronährstoffe wie Vitamin C, E oder D sowie Zink und Selen derzeit verstärkt. Lassen Sie sich diesbezüglich in Ihrer Apotheke beraten und wählen ein hochwertiges Präparat.
Der Schlaf ist wichtig, damit unser Körper regenerieren und entgiften kann. Sie kennen bestimmt, dass Sie nachts vermehrt schwitzen, wenn Sie gegen einen Infekt ankämpfen - genau das ist es, während der Nachtruhe „kämpfen“ wir uns gesund.
Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell
Grippezeit und kalte Temperaturen stellen keinen Grund dar, in der Stube zu hocken - im Gegenteil, gehen Sie raus! Tatsächlich ist die klirrende Jännerkälte nicht der optimale Zeitpunkt um Intervalltraining im Freien auszuprobieren, aber Sie können Nordic Walken, Eislaufen, Schneeschuhwandern, Langlaufen, locker joggen oder einfach Spazierengehen.
Abgesehen von der Stärkung Ihrer Abwehrkräfte werden Sie bemerken, wie sich Ihre Stimmung verbessert. Und diese trägt nicht unwesentlich zu Ihrer Gesundheit bei. Depressive Stimmungslage erhöht erwiesenermaßen die Infektanfälligkeit. Und damit komme ich bereits zu meinem letzten Ratschlag heute: Lachen Sie! Nach einigen Lachanfällen sind zum Beispiel vermehrt Killerzellen, die ihrem Namen bei der Infektabwehr alle Ehre machen, im Blut nachweisbar. Also holen Sie sich für Ihre Winteraktivitäten Freunde ins Boot und freuen Sie sich gemeinsam gesund!
Silke Kranz ist Ernährungs- und Sportmedizinerin in Bad Zell
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