„Habe Rückstufung weggesteckt“

Michael Hayböck. Oberösterreichs Skisprung-Star konzentriert sich schon auf die Heim-WM in Seefeld

„Die Nachricht, dass ich von der Nationalmannschaft in den A-Kader zurückgestuft wurde, habe ich zuerst auf der Homepage ORF.at gelesen. Im ersten Moment war ich sehr überrascht.“

Jahrelang ist Michael Hayböck aus Kirchberg-Thening (Bez. Linz-Land) in der ÖSV-Nationalmannschaft gesprungen. Dafür konnte er sich nun nicht mehr qualifizieren. „Die neuen Kader-Listen sind auf Basis der Leistungen in der vergangenen Saison zusammengestellt worden“, argumentiert Neo-Cheftrainer Andreas Felder die Entscheidung.

„Ich brauchte nicht lange, die Rückstufung wegzustecken“, erklärt dazu Hayböck, „die Motivation ist schon wieder da. Noch dazu, wenn eine Heim-WM vor der Tür steht. Den Sport mache ich sehr gerne, da ist so etwas schnell abgehakt.“

Hayböck: Letztlich zählt immer nur die Leistung

Hayböck: Letztlich zählt immer nur die Leistung

Unterschiede durch die Rückstufung wird es bei der Einkleidung und beim Material geben. Dazu kommen finanzielle Förderungen und die Unterstützung des Bundesheers, die reduziert werden. „Ich bin froh, dass ich meinen Partner, die Energie AG, nicht verliere, weil ich dadurch einen gestärkten Rücken habe und mir keinerlei finanzielle Sorgen machen muss.“

Die Kriterien, um in die ÖSV-Nationalmannschaft zu kommen, seien seit Jahren gleich. Man müsse drei Mal unter den ersten Acht im Weltcup sein oder eine Medaille bei Großereignissen gemacht haben, erklärt Felder. „Die heurige Saison war von den Ergebnissen her nicht übermäßig gut, daher haben wir nur drei Springer in die Nationalmannschaft aufgenommen. Die Kaderzugehörigkeit hat aber nichts damit zu tun, wer nun im Weltcup startet.“ Selbst hatte der neue Cheftrainer keinen Einfluss auf die Kadererstellung. „Die Einteilung ist schon festgestanden, bevor ich zum Team gestoßen bin.“ Felder trainiert gemeinsam mit dem neuen Co-Trainer Florian Schabelreiter sieben Springer in der Trainingsgruppe 1, darunter Stefan Kraft, Manuel Fettner, Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck.

Der neue Trainer Felder arbeitet auch mit Hayböck

Der neue Trainer Felder arbeitet auch mit Hayböck

Hauptsächlich wird in den Stützpunkten Salzburg-Rif und Innsbruck gearbeitet. Als Mitglied der obersten Trainingsgruppe kann Hayböck gemeinsam mit der Nationalmannschaft an sämtlichen Trainingskursen und Wettkämpfen teilnehmen. „Was die Qualifikation für Großereignisse betrifft, war es schon immer egal, in welchem Kader Du bist. Schlussendlich zählt immer die Leistung, die Du vor der Vier-Schanzen-Tournee, dem Weltcup-Auftakt oder einer Weltmeisterschaft bringst.“ Felder habe bereits vorgegeben, dass ihm der Zusammenhalt wichtig ist. „Es wird einem kein Startplatz geschenkt, aber wir wissen, dass wir nur gemeinsam wirklich stark sein können. Alle müssen an einem Strang ziehen, weil nur so der Erfolg kommt.“

Hayböck freut sich auf die Heim-WM in Seefeld in der kommenden Saison. „Besonders spannend wird mit Sicherheit das Teamspringen auf der Bergisel- Schanze. Das Ziel ist, dort am Start zu sein und um Medaillen zu kämpfen.“ Mit dem neuen Cheftrainer Felder ist Hayböck zufrieden: „Er verfolgt eine neue Philosophie. Wir legen nun weniger Augenmerk auf den Absprung und haben dafür den Gesamtsprung im Auge.“

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