„Ein Traumlos“, sagt Obmann Josef Rosenberger. „Wir werden sportlich wie organisatorisch wieder unser Bestes geben“, verspricht der Sportliche Leiter, Sebastian Dietrich.
Cheftrainer Peter Madritsch will „mit Demut und Ehrfurcht“ an die Aufgabe herangehen, „aber nicht die Hose voll haben. Vielleicht können wir sie ein bisschen ärgern.“ Und: „Wir freuen uns, weil es ein Wiedersehen mit Ante Bajic gibt.“ Der 27-jährige Rechtsaußen hat vier Jahre hier gekickt, ehe er via Ried zu den Grün-Weißen abgewandert ist.
Der Klub aus der 1.200-Einwohner-Gemeinde bestreitet sein zehntes Jahr in der Regionalliga Mitte und zählt dort mittlerweile zu den Arrivierten. Die abgelaufene Saison wurde auf Platz vier abgeschlossen, in etwa dort will man erneut landen. In dem noch jungen Spieljahr ist die Liga eine delikate Veranstaltung mit Lokalderbys im Wochentakt. Oberösterreich stellt gleich sieben der 16 Vereine: LASK Amateure, Junge Wikinger Ried, Vorwärts Steyr, Union Vöcklamarkt, Wallern/St. Marienkirchen, SPG HOGO Wels und eben Gurten.
Großes ehrenamtliches Team
Gurten ist der Gegenentwurf zu einem Fußballbetrieb, in dem mit Geld um sich geworfen wird. Ein Budget aufzustellen sei „jedes Jahr wieder eine Herausforderung“, sagt Obmann Rosenberger. Er kennt die Rezeptur: ein großes, ehrenamtliches Funktionsteam, eine Schar an Helferinnen und Helfern sowie finanzielle Unterstützung durch rund 340 Werbepartner. Ante Bajic wiederum steht für die sportliche Strategie. „Wir möchten junge Leute, im Idealfall aus der näheren Umgebung, für uns begeistern“, sagt Rosenberger. Beispielhaft nennt er Felix Ratzinger (19) aus dem Nachbarort Aspach, der in diesem Sommer von Rieds Jungen Wikingern hierher gewechselt ist. Ziel ist, diese Spieler in die Kampfmannschaft zu integrieren oder ihnen den nächsten Entwicklungsschritt nach oben zu ermöglichen.
Madritsch verlängert
Eine zentrale Rolle im Verein kommt Chefcoach Madritsch zu. Sein Vertrag wird immer um ein weiteres Jahr verlängert, läuft bis 2024. Darüber hinaus mag er nicht planen. „Dank UEFA-A-Lizenz ist der 48-Jährige prinzipiell fit für höhere Aufgaben. Zurzeit erwirbt er am Internationale Fußball Institut in München-Ismaning das Hochschulzertifikat für Spielanalyse im Profibereich. Im Brotberuf betreibt Madrtisch einen Großhandel für Farben und Lacke mit sechs Angestellten.
Drei Mal Training
Auch seine Spieler sind durchwegs berufstätig. Wenn freitags zu Mittag zu Auswärtsspielen aufgebrochen wird, kommen alle direkt von der Arbeit. „Einige ziehen sich erst im Bus um“, erzählt Madritsch. Auch könne nur dreimal in der Woche trainiert werden, viermal wäre selbstverständlich besser. Aber Trainer in Gurten zu sein, heißt, unter semiprofessionellen Bedingungen das Optimale herauszuholen. Madritsch hadert mit der Situation nicht, hofft vielmehr auf Fortsetzung des Kurses: „Ich bin sehr froh, dass der Verein nicht abhebt. Dass Gurten Gurten bleibt.“
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