Offenkundig hat er einen guten Job für seine Chefs gemacht: João Almeida gewann die Baskenland-Rundfahrt, Juan Ayuso Tirenno-Adriatico, Tadej Pogačar siegte am vergangenen Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und wurde zuvor beim Amstel Gold Race Zweiter.
Sturz in der Toscana
Einziges Malheur bis dato: Bei der Strade Bianche (Weiße Straßen) durch die Toskana, die zu einem guten Teil über Schotterstraßen führt, kam Großschartner zu Sturz. „Ich wollte in die wichtigste Passage, in der es viele Positionskämpfe gibt, als Erster einfahren und bin weggerutscht“, berichtet er. Das Ganze sei zum Glück glimpflich ausgegangen. „Ganz normale Abschürfungen, aber nichts Schlimmes.“ Profirennsport ist gefährlich und verlangt Härte.
UAE Team Emirates
Seit 2023 strampelt sich Großschartner für das UAE Team Emirates ab, in den beiden vergangenen Jahren die Nummer eins im World-Ranking. Erfolg verpflichtet. „Weil wir das beste Team und quasi immer die Favoriten sind, ist jedes Rennen von uns abhängig“, erzählt Großschartner: „Wir müssen immer alles kontrollieren.“ Dazu braucht es eine breit aufgestellte Truppe mit unterschiedlichen Spezialisten. Der Slowene Pogačar führt als Kapitän den 29-Mann-Kader an. „Wir sind richtig gut aufgestellt, alle Weltklasse“, sagt Großschartner: „Das Besondere ist, dass wir uns richtig gut verstehen. Es läuft immer auch der Schmäh.“
Rennpause in Thalheim
Der Kalender ist dicht. Nach der Tour de Romandie in der Schweiz mit gut 680 Kilometern an sechs Tagen hat Großschartner jetzt aber einmal Rennpause. Er freut sich auf ein paar Tage zuhause in Thalheim bei Wels mit Freundin Sabrina. Anfang Juni geht es dann so richtig los: Slowenien-Rundfahrt, Tour de Suisse, Tour of Austria. „In Slowenien und Österreich werde ich sicher auch für mich selbst fahren können“, freut sich Großschartner auf eine andere Rolle als die des Zuarbeiters.
Weder Giro noch Tour de France
Den Giro d’Italia und die Tour de France wird Großschartner heuer auslassen, stattdessen ab Mitte August die Vuelta a España bestreiten. Sie ist die Nummer drei unter den großen Rundfahrten. Großschartner wird dabei auch etwas von Italien zu sehen bekommen, wo die Vuelta erstmals in ihrer 80jährigen Geschichte startet. Zwischen Turin und dem Zielort Madrid liegen 21 Etappen, 3.265 Kilometer und fünf Gebirgszüge. Die Entscheidung um den Gesamtsieg dürfte auf der vorletzten Etappe fallen, die nach mehreren Bergwertungen auf dem 2.258 Meter hoch gelegenen Bola del Mundo endet. Ein solches Streckenprofil kommt Großschartner entgegen. Wenn es, darum geht, seinen Kapitän gut über die Berge zu bringen, sind seine Qualitäten in besonderer Weise gefragt.
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