Gogl-Walli ist in die Weltspitze gesprintet
Gogl-Walli bei der Halleneuropameisterschaft, die im heurigen Frühjahr in Istanbul stattfand
„Ich habe keinen Einfluss darauf, wie die anderen laufen“, sagt Susanne Gogl-Walli. Also blickt die 27-jährige Läuferin von der TW Zehnkampf-Union der am kommenden Wochenende beginnenden Weltmeisterschaft in Budapest ganz auf sich fokussiert entgegen. Ihre Paradedisziplin sind die 400 Meter, der längste Sprintbewerb.
Ziel Semifinale
Eine konkrete Platzierung nimmt sie nicht vor, das Ziel ist dennoch klar abgesteckt: „Wenn ich im Bereich meiner Bestleistung laufe, habe ich Chancen auf das Semifinale.“ Dazu gilt es den Vorlauf am Sonntag zu überstehen, in dem das Feld auf 24 Athletinnen halbiert wird. Das Finale ist dann den besten Acht vorbehalten. „Das Niveau ist international sehr hoch“, weiß Gogl-Walli. „Zwischen 50,6 und 51,6 Sekunden spielt sich fast alles ab.“
Leistungssprung
Mittendrinnen ist die Linzerin, die heuer unter der Regie ihres Trainers Wolfgang Adler einen gewaltigen Leistungssprung gemacht hat. Zweimal ist sie bereits unter 51 Sekunden gelaufen, ihre Bestmarke liegt aktuell bei 50,87. Auf den österreichischen Uraltrekord von Karoline Käfer aus dem Jahr 1977 fehlen nur noch 25 Hundertstel. Sich dorthin anzunähern wäre ein Traum, sagt sie: „Aber Bestzeiten kann man sich nicht vornehmen, die müssen einfach passieren.“ Im Vorjahr hat es bei der WM in Eugene/USA für das Halbfinale gerade noch erreicht. „Ich hoffe, dass es nicht wieder so eine Zitterpartie wird.“
Schafft sie es, wird am Montagabend gleich nebenan der zweite Oberösterreicher am Werk sein – der Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger.
Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
Weißhaidinger will ins Zwölfer-Finale
Dazu muss er sich allerdings zwei Tage zuvor für das Zwölfer-Finale qualifizieren, er ist zuversichtlich. „Mit dem speziellen Aufbau für Budapest sind wir sehr zufrieden“, sagt er und spricht auch für seinen Trainer Gregor Högler. Freilich ist eine WM kein Wunschkonzert. Das weiß der für ÖTB-OÖ Leichtathletik startende Weißhaidinger seit dem Vorjahr, da wurde er nur Zehnter. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte“, sagt der 148-Kilo-Mann, „dann, dass ich mit einer gewissen Lockerheit herangehe und weniger auf die Gegner schaue.“
Die fünfte Weltmeisterschaft
Für den 31-jährigen Innviertler ist es bereits die fünfte WM, 2019 hat er in Doha Bronze gewonnen. Dieses Mal rechnet er mit der „härtesten internationalen Meisterschaft seit Langem“. Gleich fünf 70-Meter-Männer werden am Start sein, Weißhaidinger ist einer von ihnen. Im Mai hat er die magische Marke um 68 Zentimeter übertroffen, damit liegt er auf Rang vier der Jahresbestenliste. Für eine Medaille werden um die 69 Meter notwendig sein, vermutet er. Sein Motto: „Ich möchte den besten Wettkampf der Saison abliefern.“
Die 19. Leichtathletik-WM findet von 19. bis 27. August im eigens dafür an der Donau errichteten Stadion statt. Österreich stellt sieben Athletinnen und Athleten; drei könnten noch nachrücken, falls Startplätze frei werden. Gogl-Walli wird auch über 200 Meter antreten, hier geht es mehr um Erfahrung denn um die Platzierung.
Neues Wurfzentrum
Auf Weißhaidinger wiederum wartet unmittelbar nach den Titelkämpfen ein spezieller Event: Am 3. September wird in seiner Heimatgemeinde Taufkirchen an der Pram (Bez. Schärding) ein Wurfzentrum mit einem Leichtathletik-Meeting eröffnet. Mit dabei sein wird auch seine Trainingspartnerin Victoria Hudson, WM-Teilnehmerin im Speerwurf.
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