Gleichmäßige Atmung beruhigt den Geist
Helga Schörgendorfer meditiert am Baum
Eine Yogaweisheit sagt: „Wenn der Atem wandert, dann ist der Geist unruhig. Aber wenn der Atem still ist, ist es auch der Geist.“ Unser Leben beginnt mit dem Atem. So lange wir leben, atmen wir, ohne darüber bewusst nachzudenken. Helga Schörgendorfer, Yogalehrerin aus Grieskirchen (www.yogo.at), und ich philosophieren ab und zu über das Thema Atmung und in diesem Beitrag möchte ich gern die Yoga Ujjayi Atmung vorstellen.
Kosmische Energie
Bei den Yogis ist der Atem Träger von Prana, der kosmischen Energie. Dem deutschen Wort Atem liegt das indische Wort „atman“ zugrunde. Das bedeutet ursprünglich „Gott in mir“, im Lateinischen heißt Einatmung „Inspiration“. Ob in westlichen oder östlichen Weltanschauungen und Religionen, der Atem wird als Brücke vom Körperlichen zum Geistigen angesehen. Die Begriffe Atem, Luft und Geist waren im Mittelalter identisch. So werden auch Meditationspraktiken und Entspannungstechniken über den Atem eingeleitet. Da alle Emotionen mit der Atmung verknüpft sind, können Sie diese mit Hilfe der Atmung beobachten, beruhigen, ausgleichen.
Die folgende Ujjayi-Atmung ist wohl die bekannteste Atemtechnik in der Yogapraxis und taucht in fast jeder Yogastunde auf. Die Gedanken können beruhigt werden und durch die spezielle Technik kann man Energie verstärkt im Körper zirkulieren lassen. Die Atmung verleiht den Muskeln erst das Prana. Die Atemtechnik kann im Sitzen, im Stehen, während der Bewegungspraxis oder auch im Alltag angewendet werden.
Übung: Stellen Sie sich im ersten Schritt vor, wie Sie einen Spiegel oder eine Sonnenbrille anhauchen. Beim Ausatmen erzeugen (hauchen) Sie ein „hhhaaa“. Dabei entsteht ein sanftes und leises Kehlkopfrauschen, das beim Verengen der Stimmritzen entsteht. Dabei sollte kein Ton entstehen, sondern nur ein leichtes Rauschen. Einatmen und Ausatmen über die Nase, wen dies nicht möglich ist, über den leicht geschlossenen Mund ausatmen.
Inneres Rauschen
Durch das Ein- und Ausatmen durch die Nase wird die Hitze im Körper behalten. Die Ujjayi-Atmung wird auch die ozeanische Atmung genannt. Es erinnert im Klang an das Rauschen des Meeres, an Ebbe und Flut – zu spüren, wie der Atemrhythmus kommt und geht. Die Atmung wird zum Rauschen des inneren Ozeans. In der Tiefe des Körpers kann man die Wellenbewegung der Atmung spüren. Bleiben Sie gesund!
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