Gefangen in der Drachengrube

Seppy mit dem klingelnden Handy
Bitte alle Handys ausschalten. Von Christa Koinig.

Wer uns im Puppentheater besucht, weiß, dass wir das Publikum ersuchen, die Handys abzudrehen oder lautlos zu stellen und meistens funktioniert es. Manchmal klingelt’s halt noch während einer Vorstellung und dann versuchen wir, das zu überspielen.

Neulich ist aber etwas Krasses passiert. In unserer neuesten Geschichte machen Kasperl, der kleine Drache Basti und ich einen Ausflug, und da der Drache seine Höhle ja nicht versperren kann und auch nicht unbewacht lassen möchte, gräbt er davor eine Drachengrube, damit ungebetene Gäste hineinplumpsen und somit nicht in die Höhle gelangen können.

Kasperl und Basti sind schon einmal losgewandert, ich als Trödler war natürlich wieder der Letzte. Leider habe ich nicht aufgepasst und schwups war ich in der Drachengrube gelandet. „Hallo! Kann mir wer heraushelfen?“, habe ich gerufen, als eine Stimme sagte, „ich bin da, um zu helfen, was kann ich für dich tun?“

Die Onlinesuche soll helfen

Merkwürdig, die Stimme kannte ich gar nicht, aber ich habe dann doch gesagt, „wie komme ich da wieder hinaus?“ Die freundliche Stimme fragte, „wohin soll es gehen?“

Als ich gemeint habe, dass ich in die Grube gefallen bin und mir doch jemand heraushelfen soll, habe ich wieder gehört „ich verstehe dich nicht. Wenn du möchtest, mache ich eine Onlinesuche.“ Jetzt ist es mir doch zu bunt geworden und ich hab’ nach dem Kasperl gerufen.

„Ich finde diesen Namen nicht in deinen Kontakten“, war von dieser merkwürdigen Stimme wieder zu hören. Und dann hab ich’s gesehen, das Handy einer Puppenspielerin war noch eingeschaltet und hat automatisch geantwortet. Also bitte im Theater alle Handys ausschalten, auch hinter der Bühne!

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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