Oliver Glasner: Gastspiel eines Startrainers

Eintracht-Präsident Peter Fischer (li.) weiß, was er an Oliver Glasner hat
Kommenden Samstag um 15 Uhr empfängt der LASK Eintracht Frankfurt. Eintracht-Präsident Peter Fischer hält Oliver Glasner für den besten Trainer der Welt. Von Gerhard Marschall.

Ein sentimentales Wiedersehen wird es am kommenden Samstag in Pasching geben. Oliver Glasner kehrt mit Eintracht Frankfurt zu einem Testspiel gegen den LASK an seinen ehemaligen Arbeitsplatz zurück. Der Mann aus Riedau (Bez. Schärding) hat die Linzer aus der Zweitklassigkeit nach oben geführt, seit seinem Abgang ist einiges vom damaligen Glanz verblasst. Im Gegensatz dazu sorgt Glasner in Deutschland für Furore, gekrönt mit dem Sieg in der Europa League.

Im Jubel darüber hat Vereinspräsident Peter Fischer den 47-jährigen Innviertler gar als besten Trainer der Welt bezeichnet. „Oliver Glasner verkörpert nicht den klassischen Trainer und die klassische Trainingslehre, die heute im Leistungssport und in den Leistungsklassen in Europa Standard sind“, begründet Fischer sein Lob. Er sei „ein akribischer Arbeiter, der die individuellen Vor- und Nachteile eines Spielers sieht und immer daran arbeitet, sie zu verbessern und in sein System zu integrieren“. Darüber hinaus verfüge Glasner über „ein großartiges Gespür und eine unglaubliche Energie, wenn es darum geht, den Gegner zu analysieren sowie Ideen und Konzepte zu finden, wie man ihn bespielt“.

Der 66-jährige Unternehmer Fischer ist seit 2000 Eintracht-Präsident, hat also bereits einige Trainer erlebt. Der Vergleich lässt ihn schwärmen: „Ein ganz, ganz großer Unterschied zu vielen anderen Trainern ist, dass es Glasner immer wieder schafft, ein ausgesprochen intimes und emotional vollkommen korrektes Verhältnis zur Mannschaft zu pflegen.“ Er kommuniziere mit der Gruppe wie mit jedem einzelnen „auf eine menschlich ausgesprochen saubere und angenehme Weise. Er nimmt alle mit, nicht nur die Stammspieler.“

"Elendiges Miststück"

Fischer ist auch ein Mann starker Sprüche. Er bringe jetzt „dieses elendige Miststück“ heim, sagte er, als er nach dem Finalsieg in Sevilla den Pokal in Händen hielt. Im Gespräch mit dem KURIER erweist sich der Eintracht-Boss als überschwänglich im Positiven. Ob er nicht befürchten müsse, dass Glasner als nunmehr heiße Aktie auf dem Trainermarkt demnächst abgeworben wird? „Sicher gehört Oliver Glasner in Deutschland zu den begehrtesten, erfolgreichsten und vor allem angesehensten Trainern.“ Das bleibe nicht aus, wenn man „seine akribische Arbeit und seine Detailverliebtheit“ verfolge. Und wenn einer obendrein „ungeschlagen durch Europa zieht und letztendlich verdient diesen Pokal für Eintracht Frankfurt gewinnt, da gibt es natürlich einige Augen mehr, die auf ihn schauen“. Er könne sich aber nicht vorstellen, „dass Glasner aktuell überhaupt nur einen Gedanken für einen anderen Verein verschwendet“, sagt Fischer. „Die Wertschätzung der Stadt und der gesamten Region, nicht nur der Verantwortlichen im Verein, ist extrem hoch. Glasner wird von den Menschen geliebt. Sie geben ihm das Gefühl, dass er etwas Besonderes ist und in diese Region gehört. Das hat er sich auch verdient.“

Trainingslager in Windischgarsten

Nach dem Gastspiel beim LASK geht es für die Frankfurter nach Windischgarsten in das Trainingslager zur Vorbereitung auf die neue Saison. In der Liga sollte wohl mehr als zuletzt Platz elf herausschauen, im Pokal nicht wieder in der ersten Runde Endstation sein. Und in der Champions League werden die euphorisierten Frankfurter Fans sowieso Wunderdinge erwarten. Die Latte wird für Glasner also höher liegen. Erfolg verpflichtet zu immer mehr.

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