Friedenslicht für Europa in der Weihnachtshauptstadt
Parlamentspräsidentin Roberta Metasola, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Friedenslichtkind Florian Mitter.
„Es ist eine Tradition, die wir sehr schätzen. Danke Oberösterreich, dass ihr diese Tradition pflegt“, sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola beim Empfang zur Übergabe des ORF-Friedenlichtes im EU-Parlament in Straßburg, der „Hauptstadt Europas“.
Eine große Delegation, angeführt von Landeshauptmann Thomas Stelzer, war dabei, als Friedenslichtkind Florian Mitter das EU-Parlament im Herzen des Elsass’ besuchte. Ob ihrer vielen Adventmärkte wird Straßburg im Winter auch „Weihnachtshauptstadt Europas“ genannt. Mit dabei waren Schüler und Musikanten der HLW Steyr, der HTL Steyr und der HTL Wels.
Es gibt Hoffnung
Die EU-Parlamentarier, darunter Angelika Winzig (ÖVP) und Manfred Weber, Fraktionschef der Konservativen im EU-Parlament (EVP), freuten sich über das Licht, das aus der Geburtsgrotte in Bethlehem nun schon seit 39 Jahren in viele Länder und Städte gebracht wird. Stelzer: „Es gibt Hoffnung und ist ein Zeichen, dass Leben in Frieden möglich ist.“ Für EVP-Fraktionschef Manfred Weber ist es „dieser christliche Hintergrund, der Europa eint“. Stelzer nützte den Aufenthalt, um wirtschaftliche Bande an die Boom-Region Grand Est zu knüpfen, die erst vor neun Jahren durch die Zusammenlegung von drei Regionen (Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) entstanden ist.
Frank Leroy, Präsident der Region Grand Est, und Thomas Stelzer bei der Unterzeichnung des Abkommens.
Zusammenarbeit
Mit Regionalpräsident Franck Leroy wurde ein Arbeitsübereinkommen unterzeichnet, das eine verstärkte Kooperation u. a. bei Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz, Industrie 5.0 und nachhaltige Verwaltung vorsieht. Auch bei Quantenforschung sieht Stelzer Möglichkeiten der Zusammenarbeit: Etwa zwischen dem Softwarepark Hagenberg und dem Europäischen Zentrum für Quantenforschung CESQ, das in Straßburg angesiedelt ist. Regionalpräsident Leroy sucht „Partner und Regionen, die eine industrielle Zukunft haben“, wie er zu Stelzer sagte.
Gemeinsamkeiten
Bei Oberösterreich sei das der Fall, es gäbe viele Gemeinsamkeiten. Grand Est wurde durch die Zusammenlegung zu einer echten Power-Region: Mit 5,5 Millionen Einwohnern und 179 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung zählt sie nun zu den stärksten Wirtschaftsregionen Europas. 47 Unternehmen aus Österreich haben diese Chance bereits genutzt, darunter viele oberösterreichische Firmen wie Fröling, Greiner, Pöttinger, voestalpine AG, BWT, Banner, Borealis, Wolf Systembau und Wiesner-Hager.
Von Basel bis Karlsruhe
Sie sind mit Produktionen oder Vertriebsbüros in Grand Est vertreten und profitieren auch von der idealen Lage der Grand-Est-Hauptstadt Straßburg in der über drei Ländern reichenden Region „Oberrhein,“ die von Basel über Freiburg und Mühlhausen/Straßburg (Frankreich) bis nördlich von Karlsruhe reicht und in der eine Reihe von Weltkonzernen ihren Sitz haben. So sind etwa im Umkreis von 400 Kilometern 40 Prozent der weltweiten Pharmaindustrie angesiedelt. Im Umkreis von 500 Kilometern wird die Hälfte des gesamten EU-BIP erwirtschaftet. 220.000 Studenten lernen in Grand Est an den zahlreichen Unis.
700 Start-ups
Für Innovationen gibt es 700 Start Ups – darunter viele im Bereich Gesundheit. „Wir sind ein pulsierendes Zentrum Europas“, sagt Nicolas Carboni, Chef der Wirtschaftsagentur von Grand Est, nicht ohne Stolz und freut sich auf weitere Partner.
Quantenforschung
Sein Gegenüber in Oberösterreich, Business-Upper-Austria-Chef Werner Pamminger, will daran anknüpfen: „Wir sehen viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit, etwa in der Quantenforschung, in der sich die nächste Revolution ankündigt, und da wollen wir dabei sein.“
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