Das „Festival der Regionen“ gastiert erstmals im Innviertel, verteilt auf einige Orte werden 165 Künstlerinnen und Künstler mehr als 100 Veranstaltungen sowie 40 Projekte bestreiten – ein imposantes Angebot zweifellos. Vorsitzende des Programmboards ist die Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin Fina Esslinger (40).
Die Linzerin lehrt an der Kunstuniversität und arbeitet für die Museen der Stadt, leitet dort ein Digitalisierungsprojekt. Davor war sie für die Übersiedelung des Kunstdepots des Museums Nordico in die ehemalige Tabakfabrik verantwortlich. Zentrum des unter dem Generalthema „Realistische Träume“ stehenden Festivals ist Braunau, das ebenfalls zum Träumen eingeladen werden soll.
Die Grenzstadt leidet unter ihrem Image als Adolf Hitlers Geburtsort und tut sich beharrlich schwer damit, zu einer neuen Erzählung zu finden. Die Frage, ob dazu ein Kunstfestival beitragen könne, beantwortet Esslinger klipp und klar mit ja. Diese zehn Tage seien auch ein Angebot an die Stadt, sich selbst anders und neu zu positionieren: „Den Blickwinkel ändern, Denkmuster und Erwartungen auf den Kopf stellen.“
„Wenn Sachen nachhaltig bleiben, nicht nur physisch, auch in den Köpfen“, beschreibt Esslinger, was für sie eine zufriedenstellende Festivalbilanz wäre. Die Grundidee sei, Neues auszuprobieren, junge Leute einzubinden, Räume zu schaffen, in denen etwas passiere, das nachhallt. Und: „Anstiften zu Initiativen.“
Kommentare